China ist der Rettungsanker der deutschen Autohersteller. Die jüngsten Quartalszahlen von Volkswagen, Daimler und BMW sahen gerade wegen des starken Geschäfts in Fernost wieder manierlich aus. Und die Abhängigkeit dürfte weiter steigen.
Europa und die USA fallen wegen der Corona-Tristesse noch länger als Wachstumsmotor aus. China hat dagegen die Pandemie – wie sehr man staatlichen Angaben auch Glauben schenken mag - im Griff. Zudem setzt die Regierung in Peking stark auf den Konsum. Viele Chinesen haben ihr Geld nicht für einen teuren Urlaub im Ausland ausgegeben, sondern leisten sich stattdessen ein neues Auto.
Auch mittelfristig stehen die Aussichten für die deutschen Hersteller gut. Die Fahrzeugdichte ist immer noch gering in einem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern. Und der Wohlstand gerade der Mittelschicht wächst kontinuierlich. Kein Wunder, dass viele Modelle der deutschen Hersteller, genannt sei die neue S-Klasse oder die Premium-Limousinen von BMW, auf den chinesischen Markt abzielen.
Die steigende Abhängigkeit hält eine deutliche Mehrheit der Deutschen allerdings für problematisch. Nach einer exklusiven Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche sehen fast 70 Prozent der Befragten die Ausrichtung gen China skeptisch. Nur jeder Fünfte kann kein Problem erkennen.