"Wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gründ' ich einen Arbeitskreis." Nach diesem Motto verfährt die Bundesregierung gerade in Sachen Kaufprämie. Vor genau einer Woche brachte der virtuelle Auto-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) keine zählbaren Ergebnisse, sondern nur eine Vertagung. In einer Arbeitsgruppe beraten Regierung und Autoindustrie nun über Konjunkturmaßnahmen. Bis Anfang Juni soll über mögliche Kaufanreize bei Neuwagen, finanziert aus Steuergeldern, entschieden werden.
Die Autobranche fordert Unterstützung, um die durch die Corona-Pandemie eingebrochene Nachfrage anzukurbeln. Dabei schwebt den Herstellern Prämien sowohl für Elektro-Autos als auch für moderne Verbrenner vor. Doch die Verbraucher sehen das anders. Sie sind gegen ein Gießkannenprinzip bei den Antriebsarten.
Laut einer repräsentativen Umfrage der Berliner Meinungsforscher Civey für die Automobilwoche sprechen sich jeweils um die 40 Prozent für die Förderung von Elektro-Autos und Hybrid-Modellen aus. Dagegen sind unter 20 Prozent der Befragten für eine Förderung von Diesel-, Verbrenner- und Erdgas-Neuwagen zu haben. Mehrfachnennungen waren möglich bei einer Stichprobe von 5000 Befragten.
Vor allem bei jüngeren potenziellen Käufern bis zu 39 Jahren ist der Wunsch nach einer zielgerichteten Förderung von Elektro- und Hybrid-Antrieben ausgeprägt. Hier macht sich vermutlich auch die starke Nutzung von Sharing-Diensten in Städten bemerkbar. Über 50 Prozent der bis zu 29-Jährigen fordern im Falle einer Kaufprämie Zuschüsse für Elektro-Autos.