Ludwigsburg. Der Rummel um das Elektroauto lässt Alfred Weber kalt: „Wir brauchen in den nächsten zehn Jahren nicht die Nerven verlieren. Dazu dürfte der Anteil der Elektrofahrzeuge am Gesamtmarkt zu klein und der Fahrzeugbestand mit Verbrennungsmotoren zu hoch sein“, ist der Chef von Mann+Hummel überzeugt. Der Ludwigsburger Zulieferer in Familienbesitz ist auf Öl-, Kraftstoff- und Luftfilter spezialisiert, stellt darüber hinaus Saugrohre, Zylinderkopfhauben sowie technische Kunststoffteile für den Motorraum her und will 2012 in den Markt für Rußpartikelfilter einsteigen.
Dass das überwiegend auf den Verbrennungsmotor ausgerichtete Portfolio langfristig durch neue Produkte ergänzt werden muss, weiß auch Weber: „Wir wollen unsere Kompetenz bei der Kunststoffbearbeitung, der Abdichtung und Filtration in neue Antriebskonzepte einbringen.“ Eins von derzeit rund einem Dutzend weltweiten Projekten ist das Plug-in-Hybridmodell Chevrolet Volt, für das Mann+Hummel die hoch präzisen Batterierahmen liefert.
Diese halten die Batteriezellen, unterstützen die Systemstruktur und die Kühlung. Auch bei der Brennstoffzelle, wo Mann +Hummel Komponenten zur Entwässerung anbieten kann, sieht der Manager Chancen. Weil viele Entwicklungen stark in Asien vorangetrieben werden, arbeitet der Zulieferer intensiv mit dortigen Hochschulen zusammen. „Wir spielen bei den für uns relevanten Bereichen im Rahmen unserer Möglichkeiten mit“, so Weber, der auch künftig die Forschungs- und Entwicklungsausgaben bei vier Prozent des Umsatzes halten will.