Berlin galt und gilt vielen Entscheidern in der Autobranche dagegen - ob zu Recht oder zu Unrecht, sei dahingestellt - als "Chaotenhauptstadt" und Champion im Organisationsversagen. Trotz aller politischen Unterstützung ist der deutschen Automobilindustrie nach dem tristen Aus der Frankfurter IAA ein verlässlicher kommunaler Partner wichtiger als eine Stadt, die vielleicht als "sexy", aber nicht gerade als autoaffin gilt. Auch das politisch sehr grün gewordene Hamburg mag das eine oder andere VDA-Mitglied von einem Votum für die solide Hansestadt abgeschreckt haben
Wie gut die Präsentationen der Bewerberstädte wirklich waren, werden Journalisten nicht beurteilen können, da die Vorstellungen hinter verschlossenen Türen stattfanden. Dem Vernehmen nach aber überzeugte München mit seiner Messegesellschaft vor allem durch ein Konzept, das die gesamte Stadt mit ihren Straßen, Plätzen, Bahnhöfen und Parkplätzen zur Showbühne der künftigen Mobilitätsmesse IAA macht.
Nicht zuletzt kann München neben ausreichenden Hotelkapazitäten auch mit einem funktionierenden, großen Flughafen punkten. In diesem Punkt tauchen bei den beiden Konkurrenten Fragezeichen auf.
Der VDA setzt mit München auf das modernste Pferd im Stall, das das größte Potenzial für die Zukunft hat. Jetzt kommt es darauf an, dass die erste Show in München in jeder Hinsicht sitzen muss. Zukunftsorientiert, wirklich international, nachhaltig und smart muss die IAA 2021 an der Isar werden. München kann das schaffen.
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