Ab jetzt wird es ernst

Mit 5748 Neuzulassungen lagen die reinen E-Mobile im Dezember um 50 Prozent höher als im Vorjahr. Der Marktanteil erreichte 2,0 Prozent. Im Gesamtjahr 2019 stehen 63.281 Neuzulassungen zu Buche, ein Plus von 75,5 Prozent. Der kumulierte Marktanteil beträgt 1,8 Prozent. Die hohen Wachstumsraten täuschen darüber hinweg, dass es den E-Mobilen im abgelaufenen Jahr auf Monatsebene an Dynamik fehlte.

Wenn es in den vergangenen Monaten zu starken Ausschlägen nach oben kam, lag dies in erster Linie an relativ sporadischen Neuzulassungen des Model 3 von Tesla. Das Modell war seit der Einführung im Januar 2019 fünf Mal auf Platz eins der reinen Elektro-Pkw. Auch im Dezember landete es mit 926 Neuzulassungen auf Platz eins. Im November waren es lediglich 188 Neuzulassungen gewesen.

Erstmals tauchte der Porsche Taycan in der Neuzulassungsstatistik auf. Allerdings erst einmal mit 31 gewerblichen Neuzulassungen.

Im Dezember konnten sich drei deutsche Modelle unter den Top fünf Modellen platzieren: Der VW e-Golf lag hinter Teslas Model 3 und dem Renault Zoe (780 Neuzulassungen) mit 764 Neuzulassungen auf dem dritten Platz. Dahinter folgten der BMW i3 (625 Neuzulassungen) und der Smart ForTwo mit 623 Zulassungen.

Sowohl im Dezember als auch im Gesamtjahr war Tesla die unbestrittene Nummer eins unter den Stromern. 2019 entfielen 16,9 Prozent aller E-Mobile auf die rein elektrische Marke. Auf Platz zwei folgte Renault (14,9 Prozent) vor BMW mit 14,4 Prozent. VW lag in der Gesamtjahreswertung auf Platz fünf. Die vier Modelle der Marke (Crafter, e-Golf, e-Up und die als “sonstige“ deklarierte Testflotte des ID.3) kamen auf 13 Prozent aller E-Mobil Zulassungen.

Auf Modellebene lag der Renault Zoe (9431 Neuzulassungen) nach zwölf Monaten in Front, gefolgt vom BMW i3 (9117 Neuzulassungen. Das Model 3 von Tesla kam mit 9013 Neuzulassungen auf Platz drei.

Abgesehen von Tesla als reinem E-Mobil-Anbieter gibt es bei den markeninternen Elektroanteilen große Unterschiede. Den – nach Tesla - höchsten Anteil wies vergangenes Jahr Smart auf. Die beiden Stromer ForTwo und ForFour machten über 15,6 Prozent aller Zulassungen der Marke aus. Danach folgten Jaguar (11,0 Prozent Elektro-Anteil) und Nissan mit 8,2 Prozent.

Bei den deutschen Marken haben hinter Smart, BMW mit 3,3 Prozent, Porsche (Testflotte des Taycan) mit 2,1 Prozent und Audi mit 1,3 Prozent die nächsthöchsten Elektroanteile. Es folgen VW (1,2 Prozent) und Mini mit 1,0 Prozent.

Noch sind die Elektro-Zulassungen auf einem sehr niedrigen Niveau. Aber spätestens in den kommenden Monaten wird es auch auf Monatsebene zu deutlichen Steigerungen kommen und auch kommen müssen. Denn in 2020 gelten die neuen EU-Richtlinien zum CO2-Ausstoß. Dann müssen 95 Prozent der Neuwagenflotte den gewichtsabhängigen herstellerspezifischen Grenzwert einhalten. Dieser liegt im Mittel über alle Neuzulassungen bei 95 Gramm pro Kilometer. Dabei werden alle Pkw, die weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, doppelt gerechnet.

Hohe SUV- und niedrige E-Mobil Zulassungen waren bisher noch zu verkraften – oder sogar erwünscht. Ab diesem Jahr sollte es anders sein, sonst drohen hohe Strafzahlungen. Werden die herstellerspezifischen Grenzwerte überschritten, sind es 95 Euro pro Gramm Zielüberschreitung – je Fahrzeug.

Dass reine E-Mobile auch sehr erfolgreich sein können, zeigt zum Beispiel ein Blick in die Niederlande. Die gesamten Zulassungen betragen lediglich ein Achtel der deutschen Neuzulassungen. Das Model 3 von Tesla war im Nachbarland vergangenes Jahr mit fast 30.000 Neuzulassungen unangefochtene Nummer eins. Auf den zweiten Platz kam der VW Polo mit weniger als 13.000 Neuzulassungen. Alleine im Dezember wurden dort 33 Prozent mehr Model 3 zugelassen als in Deutschland im gesamten Jahr. Auch Audis e-tron war vergangenen Monat in den Niederlanden sehr erfolgreich: Über 3000 Neuzulassungen wurden von dem Modell registriert – in Deutschland kamen 182 neu e-trons auf die Straßen, 38 davon gingen an private Kunden!

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Aus dem Datencenter:

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