Die Übernahme des niederländischen Chipherstellers NXP durch Qualcomm galt als fast abgehakt. Kurt Sievers wäre Automotive-Chef von Qualcomm geworden, der Name NXP verschwunden. Doch die Übernahme starb Ende 2018 im Handelskrieg USA–China. Beide Firmen hatten schon für die gemeinsame Zukunft geplant. „Die Übernahme ist die perfekte Zusammenführung zweier Unternehmen. Uns stehen jetzt Möglichkeiten offen, die wir mit NXP nie gehabt hätten“, sagte NXP-Automotive-Chef Sievers 2017 der Automobilwoche. Das Qualcomm-Portfolio bestand aus Konnektivität, LTE, 5G, Wi-Fi und künstlicher Intelligenz und sollte vor allem durch NXP-Technologie rund ums selbstfahrende Auto erweitert werden. Umgekehrt hätte Qualcomm die Ausweitung des Nicht-Automobilgeschäfts erleichtert.
NXP reagierte auf den geplatzten Qualcomm-Deal mit Veränderungen bei Strategie und Personal: Ende 2018 wurde Automotive-Technik-Chef Lars Reger zum CTO von NXP. Und Kurt Sievers, zuvor Automotive-Chef, avancierte zum President. Die neue Idee: Ausgehend vom starken Automotive-Geschäft – NXP war damals noch mit deutlichem Vorsprung größer Hersteller von Automotive-Chips – den gesamten Markt vernetzter Devices allein in Angriff zu nehmen.