Leichtbauhoffnung ruhen auch auf den sogenannten amorphen Metallen, auch als metallische Gläser oder eingefrorene Schmelzen bezeichnet. Sie entstehen, wenn geschmolzene Metalle so schnell abgekühlt werden, dass die Atome weiterhin ihre chaotische Verteilung beibehalten, weil sie keine Zeit haben, sich zu den üblichen kristallinen Strukturen zu verbinden. Dann vereinen sie Eigenschaften, die sich sonst bei Metallen meist ausschließen: hohe Härte und Festigkeit und hohe Elastizität. Damit kommen Bauteile mit geringeren Materialstärken aus. So nennt man bei der Heraeus-Tochter Amloy mögliche Gewichtseinsparungen von 20 bis 40 Prozent gegenüber Titanbauteilen – obwohl die Dichte der amorphen Metalle hier mit rund 6,8 Gramm pro Kubikzentimeter deutlich höher als die der verglichenen Titanliegerungen (rund 4,5 Grammn pro Kubikzentimeter) liegt.
Aktuell setzt Amloy stark auf Zirkoniumbasierte Legierungen, aber auch amorphe Kupfer- und Titanlegierungen konnten schon realisiert werden.
Amloy arbeitet nach eigenen Angaben an Prototypen für die Automobilindustrie, die 2021 Eingang in Nullserien finden könnten.
Allerdings lassen sich mit dem von Amloy entwickelten Druckgussverfahren bislang nur relativ kleine Teile herstellen. Größere Bauteile ermöglicht der 3D-Druck amorpher Metalle, den Trumpf und Amloy derzeit in einer Kooperation weiterentwickeln.