Eine neue Automobilmarke mit einem Modell zu starten, das als Studie bereits sechs Jahre zuvor gezeigt wurde, dürfte in der Branche eine große Ausnahme sein. Aber es zeigt, wie zeitlos gutes Design sein kann. Der Polestar 1 ist so ein Fall. Ein zweitüriges Coupé, klar, puristisch, mit ausgewogenen Proportionen. Gezeichnet hat das Auto Thomas Ingenlath, damals bei Volvo der Designchef und heute CEO von Polestar.
"Volvos im Jahr 2017 gegründeteTochtermarke könnte sich zu einem schwedischen Tesla entwickeln", sagt Peter Fintl, Experte beim Technologie-Beratungsunternehmen Altran. Ebenso wie die Kalifornier will auch Polestar vieles anders machen als die etablierten Autobauer, speziell beim Vertrieb. Es gibt keine Händler mit den üblichen Showrooms. In den sogenannten Polestar Spaces warten keine Verkäufer. Die Mitarbeiter beraten nur. Kein Verhandeln, keine Provision. Bestellt wird online. Exponate wie Federbeine und Felgen werden wie in einer Galerie in Szene gesetzt. Das gesamte Ambiente wirkt klinisch und reduziert.
Einen Polestar Space gibt es derzeit in der Heimatstadt Göteborg. Weitere sollen in Oslo, Antwerpen, Brüssel und Stockholm entstehen. Außerhalb Europas agiert Polestar bislang nur in China. In Deutschland sind sieben Standorte geplant.