Wuppertal. Nach dem Durchbruch der Dieselmotoren in den vergangenen Jahren wächst in den Kfz-Betrieben das Diesel-Servicegeschäft. Von diesem Boom im Aftermarket will auch die globale Nummer zwei bei der Dieseleinspritz- Erstausrüstung profitieren, der US-Zulieferer und Werkstattausrüster Delphi. Auf der Automechanika in Frankfurt wird Delphi ein neues Franchise-Konzept für die Diesel-Wartung vorstellen, genannt „DieselPoint“.
Von den derzeit rund 56 Millionen Diesel-Pkw, die in Europa zugelassen sind, sind nach Angaben von Delphi rund neun Millionen mit einem Common-Rail-Einspritzsystem der Amerikaner ausgerüstet. Als Erstausrüster liefert Delphi diese Systeme unter anderem an Mercedes-Benz, Peugeot, Citroën, Renault und Ford. „Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, Generalisten ausgefeilte Diagnosewerkzeuge sowie Technik für Wartung und Reparatur von Dieseleinspritzsystemen anzubieten“, sagt Dieter Matejat, Verkaufsleiter für den Diesel-Aftermarket. Das Diagnosegerät von „Diesel- Point“ deckt nach Angaben des Herstellers anders als die bisher verfügbaren Geräte alle gängigen Dieseleinspritzsysteme ab, sei es von Bosch, Delphi, Denso oder Conti. Das Paket umfasst ein Diagnosezentrum mit Spezialwerkzeugen, Software, umfangreiche Schulungen für die Werkstattmitarbeiter, eine technische Betreuung und spezielle Marketing-Hilfen. Für dieses Paket verlangt Delphi von den Werkstätten 7500 Euro, hinzu kommt eine jährliche Pauschale von 500 Euro.
Das „DieselPoint“-Konzept ist freilich nur eine kleine Lösung, denn mit seiner Hilfe können defekte Komponenten zwar identifiziert und ausgetauscht, nicht aber repariert werden. Zur fachgerechten Überholung von Common- Rail-Injektoren sind weit aufwendigere Anlagen nötig, die zwischen 70.000 und 120.000 Euro kosten. „Wir erwarten nicht, dass auf einen Schlag Tausende von Wechslern zu uns kommen“, sagt Palle Willumsen, Delphi-Verkaufschef für Nordeuropa, mit Blick auf die dominierende Stellung von Bosch. In den nächsten fünf Jahren strebt Delphi aber in Deutschland einen Marktanteil von zehn Prozent in der Dieselwartung an, was rund 3200 Stationen entspräche.