Zusatzverdienst für Kfz-Betriebe

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) hat eine Kooperation mit dem Startup ZusammenStromen GmbH vereinbart. Ziel der Zusammenarbeit ist, den ZDK-Mitgliedern den Handel mit Treibhausgas (THG)-Emissionszertifikaten zu erleichtern und ihnen so einen kleinen Zusatzverdienst zu verschaffen.

Hintergrund ist eine ab Januar gültige Regelung, wonach unter anderem Besitzer von Elektroautos oder auch Ladestromanbieter ihre eingesparten THG-Emissionen als Zertifikat an Mineralölkonzerne verkaufen können. Diese sind verpflichtet etwa durch den Kauf von Zertifikaten aus klimafreundlicher Mobilität bis 2030 ihre THG-Minderungsquote von zurzeit sechs Prozent auf 25 Prozent zu erhöhen

Das können sich auch Kfz-Betriebe für ihre Eigenzulassungen zunutze machen und am THG-Quotenhandel teilnehmen. Start-Ups wie ZusammenStromen organisieren diesen Handel, indem sie den E-Auto-Besitzern die THG-Quoten über Online-Plattformen abkaufen und anschließend gebündelt weiterverkaufen. Dank der Kooperation mit dem ZDK gibt es auf der Plattform von ZusammenStromen einen speziellen Account für Kfz-Betriebe, der den Unternehmen diesen Handel erleichtern soll. Die Branchenlösung soll dank eigener Vertragsunterlagen für die Betriebe zudem rechtssicher sein. "Gemeinsam mit der Plattform geld-für-eAuto.de organisieren wir die einfache und problemlose Abwicklung und eine sichere Vergütung für Autohäuser und Werkstätten", sagte ZDK-Experte Christoph Stricker.

Aktuell könnten die Betriebe nur die Vergütung für BEV-Eigenzulassungen aus dem Jahr 2021 geltend machen. Ab dem kommenden Jahr komme dann auch noch eine Lösung für Kundenfahrzeuge und öffentliche Ladestationen von Kfz-Betrieben hinzu, so Stricker.

Autohändler, die das Angebot nutzen erhalten pro Kalenderjahr und E-Auto 275 Euro sowie eine einmalige Fahrzeugprämie in Höhe von 50 Euro pro E-Auto. Voraussetzung dafür ist das das Hochladen des Kfz-Fahrzeugscheins.

Mitglieder des Kfz-Gewerbes Nordrhein-Westfalen haben neben der ZDK-Initiative noch eine zweite, möglicherweise bessere Option: Der Landesverband hat kürzlich eine Kooperation mit dem Start-Up E-Mobilio vereinbart. Dieses bietet Autohäusern und Werkstätten eine herstellerunabhängige Beratungs- und Vermittlungsplattform zur E-Mobilität, welche die Unternehmen auf ihrer eigenen Webseite als White-Label-Lösung einbinden können. Zusätzlich bietet E-Mobilio ebenfalls an, für die Betriebe den Handel mit den THG-Quoten zu übernehmen. Konditionen und Abwicklung sind identisch mit der ZDK-Lösung.

Anders als bei Letzterer bietet E-Mobilio aber schon jetzt eine Lösung an, mit der die Kfz-Betriebe für ihre Privat- und Firmenkunden den THG-Bonus einholen können. Das Kfz-Gewerbe NRW sieht darin ein Instrument zur Kundenbindung. Zusätzlich erhalten die Betriebe pro Kunde eine Provision pro Kunde.

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