Tesla hat unzweifelhaft eine Erfolgsstory geschrieben. Sie hat es so in den vergangenen Jahrzehnten in der globalen Autoindustrie nicht gegeben. Tesla ist nun das höchstbewertete Automobilunternehmen am Finanzmarkt, Weltmarktführer in der Elektromobilität, und Vorstandschef Elon Musk ist nebenbei zum reichsten Menschen des Erdballs aufgestiegen. Seit Jahren wird darüber geforscht, was Tesla anders und besser macht als andere. Unternehmensberatungen erstellen Studien, Akademiker schreiben Doktorarbeiten und Autobauer gründen Taskforces, die untersuchen, wie sie Tesla beikommen können.
Geradezu manisch ist der Volkswagen-Konzern. VW-Chef Herbert Diess hat Tesla zu seinem Leib-und-Magen-Thema gemacht, zu seiner Benchmark, zu seinem Mantra. Einerseits schwärmt er mit erstaunlicher Dauerhaftigkeit von dem Elektro-Pionier, andererseits will er Tesla schon bald übertrumpfen. Dass er damit alle nervt, weiß er. Es ist sein Kalkül. Diess will damit die Mitarbeiter und Manager anspornen. Sie sollen endlich einsehen, dass sie zwar in der Verbrennerwelt vorne waren, aber in der neuen Welt noch deutlich zulegen müssen. Nur dann könne man Tesla überholen.
Auf der Belegschaftsversammlung in Wolfsburg sagte der VW-Chef jetzt: "Heute setzt Tesla die Standards." BMW hat einen anderen Umgang mit Tesla. Das Selbstvertrauen in München ist groß. BMW-Chef Oliver Zipse fragte schon öffentlich, ob Tesla das Wachstumstempo denn überhaupt aufrechterhalten könne, das Musk stets prognostiziert. Und auch die Kundenzufriedenheit sei bei BMW doch anders gelagert als bei Tesla. Belächelt wird Tesla nicht mehr, wie noch zu Beginn. Ob das Unternehmen aber am Ende des Jahrzehnts noch immer Benchmark ist? Am 22. November erscheint die Edition Das Prinzip Tesla der Automobilwoche.
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