Das Agenturmodell für die elektrischen ID-Modelle von VW sorgt im Handel für Frust. Vor allem eine zum 1. April anstehende Reduzierung der fixen Provision von de facto sechs auf vier Prozent treibt viele VW-Partner um. Denn diese ist aus ihrer Sicht zu gering, um kostendeckend zu arbeiten. "Von sechs Prozent Provision können wir halbwegs leben, von vier Prozent aber nicht", sagt ein süddeutscher Händler, der anonym bleiben will.
Hintergrund des Einschnitts ist das Auslaufen des zum Start des Agenturmodells vereinbarten "Anlaufbonus". Dieser brachte dem Handel zusätzlich ein Prozent fixe Provision. Obendrauf kam der in der Corona-Krise gewährte Flat-Bonus, der dem Handel einen Teil des variablen Bonus von maximal zwei Prozent sicherte. Beides führte laut Händlerberichten zu einer faktisch fixen Provision von sechs Prozent. Diese Planbarkeit steht mit dem Ende der Regelungen nun auf der Kippe.
Den Verweis darauf, dass mit den variablen Boni weiterhin in Summe sechs Prozent erreichbar seien, lassen viele nicht gelten. Schließlich handle es sich dabei nur um ein theoretisches Maximum. "Es ist unangemessen zu sagen: ‚Du kannst auch in Zukunft sechs Prozent Provision erreichen‘, wenn zwei Prozent davon von einem Bonus stammen, der sich aus fünf unterschiedlichen Bausteinen zusammensetzt. Der Aufwand für dieses System steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, zumal die Bonusziele einander zum Teil widersprechen." Das sagt Klaus Philipp, Geschäftsführer von Auto Kölbl. Die faktische Kürzung der fixen Provision sei "ein weiterer Schlag ins Kontor der eh schon negativen Umsatzrendite bei VW-Pkw-Neuwagen", sagt der süddeutsche Händler.