Die Bereitschaft, ein Auto vollständig online zu kaufen, ist in Deutschland weiterhin nur schwach ausgeprägt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag der Automobilwoche. Darin erklärten 75 Prozent der rund 5000 Befragten, sie könnten sich nicht vorstellen, einen Autokauf komplett online durchzuführen. 58 Prozent schlossen dies sogar kategorisch aus. Nur jeder Fünfte zeigte sich offen für den Online-Kauf a lá Amazon.
Wenig Interesse am Online-Autokauf
Bemerkenswert ist, dass vor allem junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren skeptisch sind. Diese Kohorte gilt gemeinhin als sehr aufgeschlossen gegenüber neuen digitalen Angeboten. Nicht so hier: Nur elf Prozent konnten sich vorstellen ein Auto komplett online zu erwerben, 89 Prozent winkten ab. Mehr Zustimmung findet sich unter den 30- bis 39-Jährigen. Hier lag die Zustimmungsquote bei 28 Prozent. Danach fällt sie mit zunehmendem Altem wieder auf 13 Prozent in der Gruppe der über 65-Jährigen.
Deutliche Unterschiede gibt es zudem zwischen weiblichen und männlichen Umfrageteilnehmern: So sind Frauen mit einer Zustimmungsrate von zwölf Prozent deutlich zurückhaltender als Männer. Von diesen können sich immerhin 27 Prozent einen Online-Autokauf vorstellen.
Die Ergebnisse von Civey decken sich in ihrer Grundtendenz der mehrheitlichen Ablehnung auch mit anderen Erhebungen. Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) beispielsweise kam in ihrem DAT-Report 2021 zu dem Ergebnis, dass sich nur 30 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer einen reinen Online-Kauf vorstellen können. Bei den Neuwagenkäufern lag dieser Wert bei 41 Prozent. Die beiden Umfragen sind indes nicht eins zu eins vergleichbar: Anders als bei der Civey-Umfrage wurden bei der Umfrage der DAT nur Personen befragt, die in den Monaten zuvor ein Auto gekauft hatten.
Zu einem komplett anderen Ergebnis kam lediglich eine Umfrage über den LinkedIn-Kanal der Automobilwoche: Hier erklärten 57 Prozent der Teilnehmer, sie könnten sich einen Online-Autokauf vorstellen. Allerdings ist diese Umfrage im Gegensatz zu den beiden anderen genannten nicht repräsentativ.