Die spanische Volkswagen-Tochter Seat verschiebt überraschend den Marktstart in China auf unbestimmte Zeit. "Der chinesische Markt ist in den letzten zwei Jahren geschrumpft und kleinere Marken im Volumensegment haben darunter gelitten. Die Corona-Krise ist jetzt noch dazu gekommen", sagte Vertriebschef Wayne Griffiths der Automobilwoche.
Daher verschiebe Seat den Start in China auf einen späteren Zeitpunkt und werde auch nicht dem Joint Venture der Volkswagen Group China und dem chinesischen Hersteller JAC beitreten. Seat sollte dabei die Herstellung und den Vertrieb von Elektrofahrzeugen vorantreiben. "Seat wird aber weiterhin mit diesem Joint Venture in Design- sowie Forschungs- und Entwicklungs-Projekten zusammenarbeiten", erklärte Griffiths. Seat will sich nach eigenen Angaben nun neben dem Kernmarkt Europa auf die Expansion in Lateinamerika konzentrieren.
Die Absage des Comebacks ist ein Rückschlag für die stark wachsende spanische VW-Tochter. Seat verbuchte 2019 ein Rekordjahr bei Ergebnis und Absatz. China ist der größte Einzelmarkt des Volkswagen-Konzerns. Rund 40 Prozent aller Modelle werden hier verkauft. Seat hatte sich 2014 nach zwei erfolglosen Jahren vom chinesischen Markt zurückgezogen.
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