Die Auseinandersetzung zwischen der Ford-Geschäftsführung und den Arbeitnehmervertretern um das Dauerproblem Kurzarbeit weitet sich aus. Nach der Belegschaft im Focus-Werk in Saarlouis hat nun auch der Betriebsrat im Fiesta-Werk in Köln erstmals Nein zu einem neuerlichen Antrag der Firmenleitung zu weiteren Kurzarbeitertagen gesagt.
In der letzten Aprilwoche und erneut in der ersten Maiwoche sollte nach den Plänen der Werksleitung die Arbeit im Fiesta-Werk ruhen, ebenso in Saarlouis. Doch an beiden Standorten legten die Betriebsratsleitungen zum ersten Mal ihr Veto ein, nachdem sie in der Pandemie und aufgrund der Lieferketten-Probleme schon zahlreichen Kurzarbeiterwochen zugestimmt hatten.
"Die Begründung der Geschäftsführung zur erneuten Kurzarbeit hat uns nicht überzeugt", sagte Gesamtbetriebsratschef Benjamin Gruschka der Automobilwoche. Die Anträge der Werksführung seien zu spät und unvollständig vorgelegt worden, begründet er den ungewöhnlichen Widerstand. Doch ebenso wie schon zuvor sein Kollege Markus Thal in Saarlouis sieht er noch einen anderen Grund, die Kurzarbeit diesmal nicht einfach durchzuwinken.