Nach schwierigen Jahren sieht sich Nissan in Deutschland wieder auf Wachstumskurs. "Wir rechnen für das laufende Jahr mit einem Markt von rund 3,2 Millionen Pkw. Wenn alles optimal läuft, sollten wir einen Anteil von etwa 1,3 Prozent erreichen, was rund 40.000 Einheiten entspricht." Das sagte Vincent Ricoux, seit Anfang April Geschäftsführer von Nissan Center Europe, der Automobilwoche. Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Anteil noch bei rund einem Prozent.
Ricoux will langsam, aber nachhaltig wachsen. "Für das Fiskaljahr 2024 rechnen wir mit einem Anteil von 1,5 Prozent und 50.000 Pkw." Dazu sollen vor allem neue Fahrzeuge beitragen. "Wir bringen im Laufe des Jahres fünf neue Modelle und Antriebsvarianten. Sie erzielen ihren vollen Volumeneffekt erst im nächsten Jahr", sagt Ricoux. Dagegen läuft der Kleinwagen Micra Ende des Jahres aus. Wann der elektrische Nachfolger kommt, ist noch unklar. Als nächste Neueinführung steht der Ariya an. Den Start des Stromers musste Nissan mehrmals verschieben, zuletzt wegen fehlender Halbleiter. Mitte Mai kommt das Modell nun zunächst in der japanischen Heimat auf den Markt, dann folgt Europa. Die Orderbücher für das vollelektrische Coupé-Crossover-Modell öffnete Nissan Anfang April. Bereits eine Woche später lagen 300 Bestellungen vor.
Die Einführung des neuen E-Modells nutzt Nissan – wie andere Hersteller auch –, um die Händlermargen zu senken. Beim Vertrieb über den Dienstleister ALD mit Rückkaufgarantie erhalten die Händler nun eine Marge von vier Prozent. Mit der hauseigenen RCI Banque liegt der Wert ohne Rückkaufgarantie bei sieben Prozent.