E-Autos und Plug-ins können Rekord-Vorquartal nicht bestätigen

Die aktuellen Statistiken des europäischen Automobilverbands Acea weisen für das erste Quartal 2022 in Westeuropa 1,176 Millionen Neuzulassungen von E-Mobilen und Hybriden aus. Das ist ein Anstieg um 200.000 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal (plus 21 Prozent) und entspricht einem Anteil an den stark rückläufigen Gesamtzulassungen von 47,4 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 34,9 Prozent.

Die reinen E-Mobile (BEV) verzeichneten mit plus 59 Prozent (plus 118.000 Neuzulassungen) ebenso einen Anstieg wie die Hybride ohne Stecker (HEV), die um 19 Prozent zulegten (plus 98.000 Neuzulassungen). Die gesamten Zulassungen waren um 11,2 Prozent rückläufig; Benziner verloren über 23 Prozent und die Zahl der Neuzulassungen von Diesel-Pkw verringerte sich um fast 35 Prozent.

Gegenüber dem Höchststand aus dem vierten Quartal des vergangenen Jahres gab es bei den Marktanteilen der alternativen Antriebsarten in Summe einen leichten Rückgang von 0,8 Prozentpunkten. Die reinen E-Mobile konnten ihren Rekordmarktanteil aus dem Vorquartal von 17,2 Prozent nicht bestätigen. Aber ihr Anteil von 12,8 Prozent (317.000 Neuzulassungen) war das bisher zweithöchste Ergebnis.

Die Plug-in-Hybride verfehlten mit 9,3 Prozent beziehungsweise 231.000 Neuzulassungen ebenfalls das Ergebnis des Vorquartals. Hybride ohne externe Lademöglichkeiten sind dagegen weiterhin dominant und erzielten sowohl beim Marktanteil (25,3 Prozent) als auch volumenmäßig (627.000 Neuzulassungen) neue Rekordwerte.

Gegenüber dem vierten Quartal 2021 konnten in vielen Ländern die Marktanteile gesteigert werden. Das höchste Plus bei den Marktanteilen von 45 Punkten gab es in Belgien. In den Niederlanden dagegen sank der Marktanteil im Vergleich zum Vorquartal um elf Prozentpunkte.

Bei vergleichbarem Angebot, aber deutlich intensiverer Förderung, bleibt Norwegen die Nummer Eins bei den alternativen Antrieben. Im ersten Quartal waren in Summe 93,8 Prozent aller Neuzulassungen reine Elektro-Pkw oder Hybride. Die hohe Marktdurchdringung liegt an den reinen E-Mobilen, die auf einen Marktanteil von fast 83 Prozent kamen. Das ist der mit Abstand höchste Wert aller westeuropäischen Länder.

An zweiter Stelle bei der Marktdurchdringung liegt nun Belgien mit 76,9 Prozent alternativer Antriebsarten. Hier dominieren die HEVs mit einem Anteil von 52,8 Prozent. An dritter Stelle liegt Finnland. Dort kommen alle alternativen Antriebe auf 67,2 Prozent. Mit 32,8 Prozent Marktanteil dominieren hier ebenfalls die HEVs vor den Plug-in-Hybriden mit 20,4 Prozent.

Aufgrund des hohen Gesamtmarktes wurden in Deutschland auch im ersten Quartal volumenmäßig die mit Abstand meisten Pkw mit alternativen Antrieben zugelassen. Dies trifft sowohl für die reinen E-Mobile als auch für die Plug-in-Hybride zu. Lediglich bei den Hybriden ohne Stecker liegen die Neuzulassungen in Großbritannien etwas höher.

Bezüglich der Marktdurchdringung hat sich Deutschland gegenüber dem außergewöhnlich hohen vierten Quartal 2021 nicht gesteigert und konnte seine Position im westeuropäischen Ländervergleich nicht behaupten. Mit einem Marktanteil von 43,6 Prozent für alle alternativen Antriebe liegt Deutschland nur auf Platz zehn der 16 betrachteten Länder.

Mit Norwegen, Belgien, Finnland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden, Großbritannien und der Schweiz hatten acht Länder einen Anteil an alternativen Antrieben von über 50 Prozent. Griechenland verzeichnete mit 35,5 Prozent die geringsten Marktanteile der westeuropäischen Länder.

Aus dem Datencenter:

Absolute Zahlen der alternativen Antriebe in Westeuropa Q1 2022

Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten im 1. Quartal 2022 in Westeuropa

Neuzulassungsentwicklung und Marktanteilsentwicklung alternativer Antriebsarten – Q1 2016 bis Q1 2022

Marktanteile der alternativen Antriebsarten: Rangfolge nach Ländern im 1. Quartal 2022 in Westeuropa