Seubert Autocenter geht an Bierschneider-Gruppe

Die Autohausgruppe Bierschneider hat Anfang April die Seubert Autocenter GmbH aus Straubing übernommen. Das gaben die beiden Unternehmen kürzlich bekannt. Das pikante daran: Eigentlich sollte den Skoda-Betrieb sowie den Rest der Seubert-Gruppe die Vilsbiburger Autohausgruppe Ostermaier übernehmen.

Noch im Dezember hatten die beiden Unternehmen den Deal verkündet, mit dem die Ostermaier-Gruppe sich vom VW-Konzern unabhängiger machen und zugleich ihre Absatz- und Umsatzzahlen verdoppeln wollte. "Die Philosophie und Strategie der Ostermaier-Gruppe sind perfekte Voraussetzungen zur Fortführung und Weiterentwicklung meines Unternehmens", sagte Unternehmenschef Bernhard Seubert damals.

Ende März dann teilte die Ostermaier-Gruppe laut einem Bericht der „Passauer Neuen Presse“ (PNP) dann plötzlich mit, dass der Deal geplatzt sei. Die Übernahme sei von "Verkäuferseite mit sofortiger Wirkung gestoppt worden", zitierte die PNP. Über die Gründe sei Stillschweigen vereinbart worden.

Mit dem Verkauf des Skoda-Autohauses in Straubing an die Bierschneider-Gruppe, gibt es nun stattdessen eine Teil-Lösung. Dabei werden alle 55 Mitarbeiter des Standorts übernommen. Insgesamt hatte die Seubert-Gruppe 155 Mitarbeiter. "Der Fortbestand meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war mir das größte Anliegen. Daher freue ich mich, dass mit Auto Bierschneider mein Skoda-Autohaus samt Belegschaft in einem familiären Betriebsumfeld auch weiterhin bestehen bleibt", sagte Seubert laut einer Pressemitteilung. Wie es mit den beiden anderen Unternehmensteilen weitergeht, dem freien B2B- und B2C-Händler Auto Seubert sowie dem Leasingunternehmen Interlease, ist unbekannt.

Die Bierschneider-Gruppe (VW, Seat, Cupra, Audi, Jaguar, Land Rover) gewinnt durch den Kauf ihr nunmehr 24. Autohaus in Bayern und Baden-Württemberg sowie ihren ersten Skoda-Betrieb. "Wir freuen uns, ein gut aufgestelltes Unternehmen mit einem eingespielten Team in unseren Firmenverbund – ganz nach unserem Motto 'Menschen und Autos' – zu integrieren", erklärten die Bierschneider-Inhaber Doris und Michael Fleischmann.

Als Grund für den Verkauf wurde wie schon beim Ostermaier-Deal eine schwere Corona-Erkrankung genannt, infolge derer sich Seubert entschieden habe, sich stärker auf seine Gesundheit zu fokussieren. Die Seubert-Gruppe mit ihren 155 Mitarbeitern verkaufte zuletzt jährlich rund 12.000 Fahrzeuge, je zur Hälfte an Endkunden und an Händler. Damit erzielt sie einen Umsatz von 200 Millionen Euro.

Die Bierschneider-Gruppe verkaufte 2021 mit 1.100 Mitarbeitern 8930 Neu- und 20.033 Gebrauchtwagen und erzielte dadurch einen Umsatz von 648 Millionen Euro.

Die Ostermaier-Gruppe vertreibt derzeit in Bayern an sieben Standorten mit etwa 500 Mitarbeitern die Fahrzeuge von VW Pkw und Nutzfahrzeuge sowie Audi, Skoda, Seat und Cupra. Trotz Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten im Neuwagenbereich hat das Unternehmen, nicht zuletzt wegen seiner Stärke im Gebrauchtwagenbereich, ein gutes Jahr hinter sich. Insgesamt kam das Unternehmen auf 8000 verkaufte Autos, davon 5000 Gebrauchte.