Die Debatte um die Elektromobilität ist seit jeher aufgeheizt wie ein 800-Volt-System beim Laden. Aber neben viel Schwarz-Weiß-Malerei in den vergangenen Jahren gibt es nun mehr Erkenntnisse, die ehrliche Rückschlüsse über Erfolg oder Misserfolg des Elektroautos erlauben.
Leider ist es nicht so einfach, wie es sich viele Regierungen erhoffen, die ihre Agenda pro batteriebetriebene E-Mobilität ausgerichtet haben. Die fehlende Ladeinfrastruktur, die zu Beginn des Hochlaufs als großes Hindernis gesehen worden war, ist dabei gar nicht mehr das dringlichste Problem. Neben dem Leid des Konsumenten ("Reichweitenangst") kommt nun das Problem hinzu, sich als Industrie abhängig zu machen von denjenigen, die die Hoheit über die Zellproduktion und die dafür nötigen Rohstoffe besitzen, wie China.
Seit dem Ukraine-Krieg verstärkt sich die Debatte um die Abhängigkeit von autoritären Staaten. China, das angeblich zwischen Erde und Himmel schwebt ("Reich der Mitte"), hat die Macht über den globalen Markt. Das kann gefährlich werden. Wenn die Autobranche sich ausschließlich dem Antrieb mit Batterie und E-Motor verschreibt, die Rohstoffe und Zellen dafür aber vor allem aus China bezieht, führt das zu Unfreiheit bis hin zur Hörigkeit. Es verwundert, wenn ein Liberaler wie Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Option auf noch höhere E-Prämien ins Spiel bringt.