Der Dachverband der deutschen TÜV-Prüfdienste fordert, E-Autos für Normal- und Geringverdiener erschwinglicher zu machen. Das sei derzeit nicht der Fall, weil viele E-Modelle tendenziell sehr groß seien und im oberen Preissegment angesiedelt sind, sagte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Bei Privatkunden seien vor allem kleine und mittlere Volumenmodelle gefragt. Dementsprechend müssten die gegenwärtigen Förderregeln auf diese Modelle hin zugeschnitten und dort die Preisdifferenz zwischen Verbrenner- und Elektroantrieb verringert werden. Ziel müsse eine "Förderung für Jedermann statt nur für die Oberklasse" sein, so Bühler.
Anlass der Forderung war die Vorstellung der aktuellen "TÜV Mobility Studie". Für diese befragten die Marktforscher von Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands 1.000 Personen ab 16 Jahren zu Mobilitätsthemen. Dabei äußerten nur 26 Prozent der Befragten, Sie könnten sich den Kauf eines Elektroautos vorstellen. 52 Prozent hingegen hielten das für eher bzw. sehr unwahrscheinlich. Befragt nach den Gründen, die gegen ein E-Auto sprechen, nannten die Befragten dabei neben hohen Anschaffungskosten (46 Prozent) auch die "Klassiker" geringe Reichweite (49 Prozent) und zu wenig Ladestationen (44 Prozent). Die Vorgängerstudie vor zwei Jahren kam trotz des technischen Fortschritts seitdem zu nahezu identischen Werten.
Damit die aktuell hohen Verkaufszahlen kein Strohfeuer blieben, bräuchte es daher neben der zielgenaueren Förderung auch mehr Aufklärung und eine Offensive bei Ladestationen. "Die Reichweitenangst in Kombination mit der Ladeproblematik kann toxisch für die Elektromobilität wirken", so Bühler.