Wieviel Umsatz lässt sich mit MaaS erzielen? Siemens Mobility erwartet eine "steile Wachstumskurve". Wie groß der Markt werde, sei aber schwer zu prognostizieren. "Kurzfristig dürfte der Markt für Mobility as a Service in Europa im niedrigen einstelligen Milliardenbereich liegen. Das entspricht etwa ein bis drei Prozent der Umsätze im ÖPNV", erwartet Matthias Kempf, von Berylls Strategy Advisors.
Am langfristigen Erfolg von Mobility as a Service hat man bei Siemens Mobility allerdings keinen Zweifel: "Wenn man bedenkt, dass in einem freien Markt diejenigen Lösungen gewinnen, die das beste Kundenerlebnis bieten können, kann man davon ausgehen, dass in Zukunft der größte Teil der Mobilitätslösungen MaaS-Lösungen sein werden. Dies gilt für Deutschland, sowie auch weltweit", heißt es bei den Münchnern.
Das könnte man auch als Warnung an Automobilhersteller sehen, die unter dem aktuellen Kostendruck scheinbar gerade den Rückzug aus Mobilitätslösungen antreten. Share Now von BMW und Daimler etwa hat sich gerade aus Nordamerika, London, Brüssel und Florenz verabschiedet. "Der Rückzug aus der Shared Mobility ist nicht die richtige Entscheidung. Selbst wenn profitable Geschäftsmodelle mit Shared Services bisher schwer zu realisieren sind, ist der Wert der Option, an der zukünftigen Wertentwicklung zu partizipieren, den Aufwand allemal wert", betont Berylls-Partner Matthias Kempf. Zumal das klassische Geschäft unter Druck kommen könnte. Für München hat Berylls ausgerechnet, dass 18.000 Robotaxis 200.000 private Automobile ersetzen könnten.
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