Margaret Dorn, Head of ESG Indices von S&P Dow Jones Indices, schreibt zur Begründung: "Wie kann es sein, dass ein Unternehmen, dessen erklärtes Ziel es ist, den Übergang der Welt zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen, nicht in einen ESG-Index aufgenommen wird? Dafür gibt es viele Gründe."
Genannt wird im Folgenden unter anderem Rassendiskriminierung im Werk Fremont. Kürzlich wurde Tesla vor einem Gericht dazu verurteilt, 15 Millionen Dollar an den ehemaligen, schwarzen Leiharbeiter Owen Diaz zu zahlen, der im Werk systematisch diskriminiert wurde. Ursprünglich sollte Tesla 137 Millionen Dollar zahlen. Im Urteil nannte der Richter die Beweise "verstörend". Und Tesla habe nichts gegen die Vorgänge getan. Nun verklagt auch der Staat Kalifornien Tesla wegen Rassismus gegenüber schwarzen Mitarbeitern in der San Francisco Bay Area.
Zudem zog S&P Tesla Indexpunkte wegen schlechter Arbeitsbedingungen ab. Tesla wird vorgeworfen, seine Mitarbeiter schlecht zu behandeln. Das Unternehmen soll die Belegschaft unterdurchschnittlich bezahlen und zudem zu Überstunden drängen. Mitarbeiter müssten auch unfaire Verschwiegenheitsvereinbarungen unterschreiben.
Der Workoholic Musk verlangt von seinen Mitarbeitern stets mehr als den vollen Einsatz. Gewerkschaften sind ihm ein Graus. Als die Corona-Krise ausbrach und Kalifornien als Vorsichtsmaßnahme einen Lockdown verordnete, weil Tausende Menschen starben, beschimpfte Musk die Behörden.
In einem Live-Interview mit der "Financial Times" sagte Musk jetzt, dass er die Chinesen bewundere, weil sie viel mehr arbeiteten. "Sie werden nicht nur das Mitternachtsöl verbrennen, sie werden das 3-Uhr-Öl verbrennen", sagte Musk in Anspielung darauf, dass Menschen in vor-elektrischen Zeiten mit der Öllampe bis Mitternacht arbeiteten. "Sie werden nicht einmal die Fabrik verlassen." Über die Amerikaner sagte er dagegen, dass sie versuchten, "überhaupt nicht zur Arbeit zu gehen".