"Kein Verrat am Van-Konzept"

Renaults Neuauflage des früheren Familienvans Scénic soll so geräumig und so flexibel nutzbar sein wie der Ur-Typ des französischen Vans – doch aussehen wird der neue Scénic wie ein bulliger SUV. Designchef Gilles Vidal erklärt der Automobilwoche, wie das neue Konzeptauto das künftige Gesamtdesign der Marke beeinflussen wird.

"Der Scénic Vision hat die Flexibilität und den großzügigen Innenraum eines Vans, aber er sieht nicht ein Van aus, sondern wie ein SUV", sagt Vidal. Er steht voll und ganz hinter dieser Design-Entscheidung. "Die Kunden wollen heute einfach keinen Monospace (Van) mehr – sie greifen zum SUV. Aber gleichzeitig wünschen sie sich das Raumgefühl eines Vans mit großen Fenstern, viel Licht und bequemen Sitzen."

Dieses Dilemma hofft Vidal mit dem neuen Scénic gelöst zu haben. "Das ist kein Verrat am Konzept des Ur-Scénic – sondern eine Neu-Interpretation. Denn der Van entsteht nicht bei der Betrachtung von außen, sondern bei der Nutzung im Innern."

"Beim Außendesign wird das Serienmodell zu 95 Prozent so aussehen wie das Konzept", verspricht Vidal. Anders werde das allerdings beim futuristischen Innendesign sein. "Das erste Modell, dass Elemente dieses Innendesigns aufweisen wird, kommt 2028 in die Showrooms."

Welches Modell das sein wird, verrät Vidal noch nicht. Es deutet aber vieles darauf hin, dass der künftige rein elektrische R4 dieses Innendesign zumindest teilweise erben wird – und dass er dann auch einen ähnlich hohen Anteil an recyclefähigen Materialien aufweisen wird wie der Scénic Vision – nämlich 95 Prozent.

Noch länger müssen Kunden warten, die das Antriebskonzept aus dem Scénic Vision in ihrem Fahrzeug nutzen wollen. "Nach 2030" sei geplant, die ungewöhnliche Mischung aus batterie-elektrischem Antrieb und einer Ergänzung durch einen Wasserstoff-Antrieb mit kleiner Brennstoffzelle in einem Serienfahrzeug anzubieten, lässt sich Vidal entlocken.

Vermutlich wird dieser aufwändige Antrieb dann nicht in einem Familienauto wie dem Scénic zu sehen sein, sondern in einem leichten Nutzfahrzeug, etwa dem Transit oder dem etwas größeren Master. In diesem Segment gibt es Kunden, die elektrisch lange Strecken fahren müssen und keine Zeit für das Nachladen an der Ladesäule verschwenden wollen.

Aus dem Datencenter:

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