Feststoffbatterie vor dem Durchbruch?

Der US-Festkörperbatterie-Spezialist QuantumScape hat erstmals Leistungsdaten seiner Prototypen-Zellen veröffentlicht und damit die Hoffnung auf einen Durchbruch in der Festkörper-Batterietechnik genährt.

An dem Forschungs-Start-up ist die Volkswagen-Gruppe mit gut 300 Millionen Dollar beteiligt, womit dem deutschen Autobauer rund ein Drittel des Silicon-Valley-Unternehmens gehören. Die beiden Firmen arbeiten seit 2012 zusammen und haben 2018 ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das in Großserie Feststoffbatterien für Volkswagen produzieren soll.

Wie QuantumScape jetzt mitteilte, können die Prototypen-Batterien in 15 Minuten zu 80 Prozent geladen werden. Die Entwickler erklärten weiter, dass ihre Zellen nach 800 Ladezyklen noch eine Kapazität von knapp 80 Prozent aufweisen würden. Dies würde bedeuten, dass ein Auto mit diesen Batterien "hunderttausende Meilen" zurücklegen könne, sagte Gründer und Vorstandschef Jagdeep Singh.

"Wir glauben, dass die heute veröffentlichten Leistungsdaten zeigen, dass Feststoff-Batterien das Potenzial haben, die Lücke zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennerfahrzeugen zu verkleinern und dazu beitragen, dass EVs die dominierende Mobilitätslösung weltweit werden", sagte Singh.

Ziel des Unternehmens ist es, eine Lithium-Ionen-Batterie zu entwickeln, die bei vergleichbarer Größe bis zu 80 Prozent mehr Reichweite ermöglichen soll.

Bislang war das an der Börse derzeit hoch bewertete Unternehmen hinsichtlich konkreter Leistungsdaten seiner Entwicklungen sehr zurückhaltend. Dies hat auch bereits breite Skepsis an den Versprechungen des Start-up aufkeimen lassen. Mit der jüngsten Veröffentlichung will das Unternehmen dieser Skepsis offenbar begegnen.

Das Unternehmen beansprucht für sich, mehr als 200 Patente im Bereich der Batterieforschung zu halten. Es wurde 2010 gegründet und beschäftigt derzeit gut 250 Mitarbeiter, die meisten davon Entwickler.

"Für mich ist die bedeutendste Eigenschaft die höhere Sicherheit der Festkörper-Batterie", sagte bei einer öffentlichen Präsentation der neuen Leistungsdaten Jürgen Leohold, der früherere Leiter der VW AutoUni. Dies sei für die Massenproduktion ein enormer Vorteil. Leohold ist seit 2015 Mitglied im Aufsichtsrat von QuantumScape.

Auch die Schnelllade-Fähigkeit der Festkörper-Batterie sei vielversprechend. Hinzu komme eine besonders gute Kaltstart-Fähigkeit. Die Kapazitätsverluste seien in kalten Regionen geringer als bei konventionellen Lithium-Ionen-Batterien. Diese beiden Eigenschaften seien in kälteren Einsatzgebieten ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Hinzu komme neben der höheren Energiedichte die Möglichkeit, in künftigen Generationen der Festkörper-Batterie den wichtigen Separator durch günstigere Materialien zu ersetzen, was dieser Batterie einen großen Vorteil im Massenmarkt bieten könne.

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