Das seit Monaten ausgetragene Bieterrennen zwischen den Ford-Werken im saarländischen Saarlouis und im spanischen Valencia wird am morgigen Mittwoch enden: Am 22. Juni wird Ford-Europachef Stuart Rowley bekanntgeben, wie die europäische Produktionsstruktur künftig aussehen wird. Im Kern geht es um die Frage, ob nach dem Auslaufen des aktuellen Focus in Saarlouis im Jahr 2025 noch weitere, dann sicherlich nur noch rein elektrische Modelle in Saarlouis gebaut werden.
Der Ford-Betriebsratschef in Saarlouis, Markus Thal, will am Mittwochmittag die Öffentlichkeit über die Entscheidung informieren und Stellung dazu beziehen. Der Chef der IG-Metall-Geschäftsstelle in Völklingen, Lars Desgranges, will sich dann am Nachmittag zu den Ergebnissen der Verhandlungen äußern.
Die Belegschaft wird am Mittwoch kommender Woche zur Mittagszeit zu einer großen Betriebsversammlung zusammenkommen - und sich den Bericht der Geschäftsleitung anhören. Ob es dann Beifall geben wird oder Buhrufe, ist ungewiss. Betriebsratschef Markus Thal informierte die Belegschaft, dass man bei Bedarf auch erneut am Donnerstagmorgen erneut zusammentreten wolle, um über die Folgen der Entscheidung zu sprechen. "Kommt alle, zeigt die Stärke unserer Belegschaft", forderte er die Mitarbeiter in einer Betriebsratsinformation auf.
Ford hatte ein internes Bieterverfahren um die besten Produktionsbedingungen zwischen den beiden Werken in Gang gebracht. Die Gewerkschaft IG Metall hatte dieses Verfahren als "Unterbietungswettkampf" gebranntmarkt. Die Geschäftsführung sieht darin aber einen Weg für eine transparente, nachvollziehbare Entscheidung.