Cloud-Computing bietet viele Vorteile – aber die Cloud kann nicht alles. Mittlerweile etabliert sich mit "Industrial Edge" ein Ansatz, der einerseits dort Lösungen bietet, wo eine Cloud die Anforderungen nicht erfüllen kann und in anderen Fällen eine Anbindung an eine Cloud erst ermöglicht. Bei diesen Edge-Lösungen arbeiten Computer wieder direkt auf dem Shopfloor an der Produktionslage.
Theoretisch ist die Cloud technisch und wirtschaftlich eine hervorragende Lösung: Extrem hohe Rechenkapazität, wirtschaftlich und ökologisch günstig an einem Ort konzentriert, ersetzt Software und viele Computer vor Ort bei den lokalen Anwendern.
Allerdings müssen die Daten vom Anwender in die Cloud und die Rechenergebnisse zurück zum Anwender transportiert werden – und das kann ein Problem sein. Denn der Datentransport kostet manchmal zu viel Zeit und er erfolgt auch nicht immer zuverlässig in exakt der gleichen Zeit, er ist nicht "deterministisch", wie die Ingenieure sagen.
In manchen Produktionsanwendungen kann es aber um Millisekunden oder weniger gehen. Gar nicht zu reden davon, dass eine Datenleitung oder ein Funknetz auch ausfallen können. Bei diesem Punkt versprechen sich Unternehmen einiges von 5-G-Campusnetzen, die sie selbst betreiben und daher Verfügbarkeit und Latenzzeiten selbst im Griff haben.