Wer als Journalist ein Interview mit Oliver Blume führen darf und anschließend das Band abhört, der bekommt einen guten Eindruck davon, in welchem Tempo der Porsche-Chef denkt. 30 Minuten reichen in der Regel locker, um so viele Seiten Papier zu füllen wie Manager anderer Unternehmen kaum in einer Stunde schaffen. Dabei taxiert Blume im Gespräch sein Gegenüber hochkonzentriert wie in einer Prüfung, nickt nach gestellter Frage kurz zur Bestätigung und feuert seine Antworten los.
Seine schnelle Auffassungsgabe und Analysefähigkeiten wird er in Zukunft gut gebrauchen können. Von 1. September an soll Blume neben Porsche auch den Volkswagen-Konzern führen. Der ist mit über 600.000 Mitarbeitern eine komplett andere Hausnummer als der kleine und exklusive Sportwagenhersteller aus Stuttgart. Doch Blume kennt die Verhältnisse in Wolfsburg gut. Seit April 2018 sitzt er bereits im Vorstand des Konzern. Zu seinen Aufgaben gehörte untere anderem die Koordination der Luxusmarken. Unter seiner Federführung gelang beispielsweise die Sanierung der angeschlagenen Edelmarke Bentley in Rekordzeit.