Heckflossen, Orgien in Chrom und fette Achtzylinder: Auch wenn sie sich seit Jahren mit einem kantig-coolen Design um ein modernes Image bemühen, steht keine Automarke so sehr für das alte Amerika wie Cadillac. Erst recht nicht in der Luxusliga. Doch damit ist jetzt endgültig Schluss. Denn in Amerika hat die feinste der GM-Töchter jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen und mit dem Lyriq zu Preisen ab zunächst 59.990 Dollar ihr erstes dezidiertes Elektroauto auf den Markt gebracht. Und es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn es das für schätzungsweise 75.000 Euro aufwärts nicht binnen der nächsten zwei Jahre nach Europa schaffen würde.
Aufgebaut ist der Lyriq auf einer neuen, natürlich dezidierten Elektro-Plattform, die auf einem innovativen Batterie-Baukasten fußt. Diese Ultium-Architektur nutzt Akkupakete von jeweils 8,5 kWh, die wie Legosteine nahezu frei kombiniert werden können. Beim Lyriq, der mit einer Länge von knapp fünf Metern in einer Liga antritt mit dem Audi e-Tron, dem BMW iX und dem künftigen Mercedes EQS SUV, sind es derer zwölf, die sich auf eine nutzbare Kapazität von etwas über 100 kWh summieren und für etwas mehr als 500 Kilometer Normreichweite stehen. Und weil die Architektur ganz neu ist und GM in die elektrische Zukunft führen soll, haben sie in Detroit auch bei der Ladetechnik nicht gespart: Für zuhause gibt es bis zu 19,2 kW Ladeleistung und am Fastcharger zieht der Lyriq den Strom mit bestenfalls 190 kW.