Und die Aussichten sind nicht gut: "Wir sehen bei den Zulieferern, dass es praktisch keine neuen Energiekontrakte für das kommende Jahr gibt oder nur zu exorbitanten Konditionen." Demnach werde bei den Unternehmen der Spotanteil sukzessive steigen "und damit werden die jetzt schon höheren Energiekosten noch einmal überproportional anwachsen. Das wird von vielen Lieferanten nicht mehr zu leisten sein", befürchtet Wierz.
In der Vergangenheit habe der Anteil der Energiekosten am Gesamtergebnis im einstelligen Prozentbereich gelegen, "jetzt deutlich höher". Für viele Zulieferer werde das perspektivisch zum Jahresende zu einem Riesenproblem. Die noch verbliebenen Margen würden dann durch die Energiekäufe am Sportmarkt aufgezehrt. "Dass damit viele Zulieferer überfordert sind, haben die Fahrzeughersteller mittlerweile verstanden." Derzeit würden Gespräche laufen, "aber die Fahrzeughersteller werden die Mehrkosten auch nicht 1:1 für sämtliche Zulieferer kompensieren können". Für ihn stellt sich daher die Frage, "wie schnell können sich Kunden und Zulieferer auf einen Mechanismus verständigen, der diese gestiegenen Energiepreise berücksichtigt". Wierz ist davon überzeugt, dass sich daran auch das künftige Insolvenzgeschehen ausrichten werde. Zudem bleibe abzuwarten, wie viel von den Kostensteigerungen an den Endverbraucher weitergereicht werden können.
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Dazu aus dem Datencenter:
Zulieferer-Insolvenzen im ersten Halbjahr 2022