Der seit Juli amtierende neue Renault-Vorstandschef Luca de Meo will die Gruppe mit den Marken Renault, Dacia und Alpine grundlegend restrukturieren. Als Vorbild dient de Meo dabei nach eigenem Eingeständnis die Sanierung von PSA durch dessen Chef Carlos Tavares.
De Meo sprach mit dem Herausgeber von Automotive News Europe (ANE), Luca Ciferri, und mit ANE-Reporter Peter Sigal. Die Automobilwoche fasst hier die wichtigsten Aussagen zusammen.
De Meo hat einen mehrjährigen Sanierungsplan entwickelt, der in drei Stufen ablaufen soll. Dem gesamten Programm gab er den Namen "Renaulution", eine Kombination aus den Wörtern Renault und Revolution. Phase eins des Programms sei die "Resurrection" (Wiederauferstehung), Phase zwei die "Renovation" (Erneuerung) und als letzte Stufe komme die "Revolution", erklärte de Meo in dem Gespräch. "Anfang 2023" solle die erste Phase abgeschlossen sein, fügte er hinzu.
Der zuletzt bei Seat als Vorstandschef arbeitende de Meo will die Marke Renault insgesamt höher positionieren und damit den Abstand zur Budget-Marke Dacia erhöhen."Ich möchte Renault etwas nach oben bringen, im wesentlichen also das tun, was in den vergangenen fünf Jahren bei PSA geschehen ist", sagte de Meo, ohne PSA-Chef Carlos Tavares namentlich zu erwähnen.
Ein Hauptziel von Tavares war und ist es, mehr Geld mit jedem einzelnen Fahrzeug zu verdienen. Dazu sagte de Meo jetzt: "Das Unternehmen war (unter dem früheren Vorstandschef Carlos Ghosn) völlig auf Volumen ausgerichtet."