BYD startet in Deutschland

Der chinesische Autobauer BYD hat den nächsten Schritt für den Marktstart in Deutschland gemacht: Der Autobauer kooperiert mit der schwedischen Hedin Mobility Group. Als sogenannter "Dealer+" soll die Hedin Gruppe sowohl in Deutschland als auch in Schweden Vertrieb und Service der Fahrzeuge übernehmen. Bereits im vierten Quartal will BYD die ersten Elektroautos ausliefern.

In beiden Ländern soll die Hedin Gruppe ein Vertriebsnetz aufbauen. In größeren Städten eröffnet die Handelsgruppe Vertriebsstandorte. Start ist im Oktober in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Im gleichen Monat soll auch in Deutschland ein erster Betrieb eröffnet werden. Allerdings hat das Unternehmen noch keine Namen genannt.

Noch im laufenden Monat will BYD mit Länder-eigenen Webseiten an den Start gehen, bevor der Autobauer im September Details zu seiner Modellpalette nennt. BYD bietet ausschließlich elektrifizierte Fahrzeuge an – neben rein-elektrischen Batterieautos auch Plug-ins.

Zum Marktstart in den beiden Ländern präsentiert BYD seine neuen Modelle auch auf der Paris Motor Show. Nicht der erste Messeauftritt in Europa. Bereits 2008 war BYD auf dem Autosalon in Genf präsent und stellte seinen Plug-in F3DM vor.

Erste Vertriebsversuche in Europa hat BYD bereits im vergangenen Jahr gemacht. Dabei diente das E-Autoland Norwegen als Pilotmarkt.

Insgesamt zählt BYD zu den weltweit größten E-Autobauern. In der ersten Jahreshälfte 2022 verkaufte der chinesische Hersteller mehr als 640.000 Elektroautos und Plug-ins. Insgesamt lieferten BYD bereits mehr als 2,1 Millionen elektrifizierte Fahrzeuge an Kunden aus.

Laut einer Analyse des Center of Automotive Management hat BYD im ersten Halbjahr 2022 rund 324.000 reine Elektroautos verkauft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von knapp 250 Prozent. Damit liegt der chinesische Autobauer auf Platz drei der weltgrößten E-Autohersteller hinter Tesla und Saic und vor Volkswagen.

Nun nimmt BYD den europäischen Markt stärker ins Visier. "Wir sind stolz darauf, diese Partnerschaft mit BYD zu beginnen und eine so bahnbrechende Marke vertreten zu dürfen", so Anders Hedin, Eigentümer und CEO der Hedin Mobility Group. Dies unterstreiche das Bestreben der Hedin Mobility Group, ein führender Mobilitätsanbieter zu sein und einen Beitrag zur Elektrifizierung der europäischen Autoflotte zu leisten. "Die Ausweitung unseres Vertriebsgeschäfts ist ein zentraler Bestandteil unserer strategischen Zukunftspläne."

Die Hedin Gruppe gehört zu den größten europäischen Händlern. An ihren 235 Standorten verkaufte sie im vergangenen Jahr gut 125.000 Fahrzeuge und erzielte  einen Umsatz von knapp 2,6 Milliarden Euro. Insgesamt hat sie rund 6300 Mitarbeiter in acht Ländern beschäftigt.

Vor allem im Heimatland Schweden und in den Niederlanden ist die Gruppe stark vertreten, aber auch in Norwegen, Belgien und der Schweiz hat die Gruppe diverse Standorte. In Deutschland ist die Hedin Group noch relativ schwach aufgestellt. Mit dem KW Autohaus vertreibt das Unternehmen die Marken Dodge und RAM. Im laufenden Jahr will die Hedin Group hier rund 2100 Fahrzeuge absetzen.

Aus dem Datencenter:

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2020 bis Juni 2022