Tesla erhöht Preis für "Autopilot" massiv

Der E-Autobauer Tesla erhöht den Preis für sein Fahrassistenzsystem Full Self Driving (FSD) in Nordamerika deutlich, wie CEO Elon Musk am Sonntag twitterte. Das ist schon die zweite Preissteigerung des umstrittenen Assistenzsystems in diesem Jahr.

Im Januar 2022 stieg der Preis des FSD-Systems bereits von 10.000 auf 12.000 US-Dollar. Im Juli 2020 kostete es noch 7.000 US-Dollar. Nun verlangt Tesla ab dem 5. September 15.000 US-Dollar, ein Anstieg von 25 Prozent. Wer noch vor dem Stichtag bestellt, zahlt 12.000 US-Dollar. Die Preiserhöhung erfolgt laut Musk im Zuge der Veröffentlichung der neuesten FSD-Betaversion 10.69.2.

Tesla sieht sich unterdessen in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Klagen und Ermittlungen konfrontiert. Die kalifornische Fahrzeugbehörde Department of Motor Vehicles (DMV) hatte am 28. Juli Klage gegen Tesla wegen des Fahrassistenzsystems "Autopilot" eingereicht. Das DMV beschuldigt den E-Autobauer, Verbraucher mit dem "Autopilot" zu täuschen, wie die "Los Angeles Times" berichtete.

Tesla hat in seiner Werbung laut DMV Angaben gemacht, die "falsch oder irreführend sind und nicht auf Tatsachen beruhen", heiße es in der Klage. Der Hersteller stelle das Fahrassistenzsystem "Autopilot" besser dar als es eigentlich sei. Tesla-Autos funktionierten bis heute nicht "als autonome Fahrzeuge", so das DMV. Ein Erfolg der Klage könnte laut "Los Angeles Times" drastische Folgen für Tesla haben, sogar den Widerruf von Lizenzen, die den Autobauer zur Herstellung und zum Verkauf seiner Fahrzeuge in Kalifornien berechtigen.

Erst Mitte Juni hatte die US-Verkehrsbehörde NHTSA ihre Untersuchung von Teslas "Autopilot" nach einer Reihe von Auffahrunfällen ausgeweitet. Die Ermittlungen sollten unter anderem mit der Auswertung zusätzlicher Daten ausgedehnt werden. Dabei solle auch untersucht werden, inwieweit das Assistenzsystem des Herstellers das Risiko menschlicher Fehler verschärfe. Bei der aktuellen "Autopilot"-Untersuchung geht es der NHTSA zufolge um schätzungsweise 830.000 Fahrzeuge aller vier aktuellen Modellreihen aus den Jahren 2014 bis 2022.

Tesla-Chef Elon Musk betonte stets, dass das Assistenzsystem "Autopilot" das Fahren sicherer mache und Unfälle zu vermeiden helfe. Der Hersteller lässt seit einigen Monaten die nächste Version der Software mit mehr Funktionen für den Stadtverkehr von ausgewählten Beta-Testern ausprobieren. Im Netz kursieren viele Videos, auf denen die Software Fehler macht. Die NHTSA forderte bereits Informationen zu dem Test auf öffentlichen Straßen an. (os)