Internationale Patentverwerter haben seit geraumer Zeit die Automobilhersteller und deren Zulieferer ins Visier genommen, um hohe Lizenzgebühren für so genannte standardessentielle Patente (SEP) einzutreiben. Aktuell richten sich Aktionen gegen Stellantis und Nissan, die dem Druck bislang noch Stand gehalten haben und noch keine Lizenzvereinbarungen zu den Bedingungen der Patentpools geschlossen haben.
Die Klagen zu diesen standardessentiellen Patenten (SEP) bedrohen nach Einschätzung von Continental die Innovationsfähigkeit in ganz Europa. Die Kläger machen sich dabei Lücken im deutschen Patentrecht zunutze.
Im Mai hatte Ford nach einem vom Landgericht München angedrohten Verkaufsverbot in Deutschland in letzter Minute einen Lizenzvertrag mit dem Patentpool Avanci geschlossen. Seither muss Ford für jedes weltweit verkaufte Fahrzeug eine Lizenzgebühr von 15 Dollar entrichten. Die deutschen Hersteller hatten nach zähem juristischen Ringen bereits zuvor zähneknirschend kostspielige Lizenzverträge geschlossen. Ohne entsprechende SEP-Lizenzen produzieren noch Stellantis und Nissan.