Unternehmen entdecken zunehmend Auto-Abos für sich

Der Auto-Abo-Anbieter Finn ist im ersten Halbjahr kräftig gewachsen. Der durch Flotten-Abos erzielte jährlich wiederkehrende Umsatz (ARR) stieg in den ersten sechs Monaten 2022 auf knapp 23 Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum war er mit 11,5 Millionen Euro noch etwa halb so groß. Am Gesamtumsatz hat das B2B-Geschäft einen Anteil von rund 40 Prozent.

Vor allem auf zwei Aspekte führt Jan Hansen, Vice President B2B von Finn, die Entwicklung zurück. "Zum einen konnten wir neue Kunden akquirieren und zum anderen haben bestehende Kunden ihre Flotte weiter ausgebaut." Vor allem das stärkere Interesse der Bestandskunden hat zum Wachstum beigetragen.

Hansen geht davon aus, dass es auch in der zweiten Jahreshälfte gut läuft. "Den regelmäßig wiederkehrenden Jahresumsatz im B2B-Geschäft wollen wir bis Ende 2022 auf 38 Millionen Euro steigern."

Damit kommen Abos, deren monatlicher Preis alles beinhaltet mit Ausnahme der Kraftstoffkosten, zunehmend im Flottengeschäft an. Auch Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbands Betriebliche Mobilität, sieht darin eine Alternative zu Kauf und Leasing. Zwar seien Auto-Abos relativ teuer, würden dafür aber eine hohe Flexibilität bieten.

Die hohe Flexibilität erleichtert es, Dinge zu testen. "Nicht zuletzt bieten Auto-Abos die Chance, die E-Mobilität gewaltig voranzubringen, da Dienstwagennutzer sich mit der neuen Technologie vertraut machen und Unternehmen die Fahrzeuge auf die betriebliche Alltagstauglichkeit hin überprüfen können", so Schäfer.

Das Interesse erstreckt sich quer durch die Wirtschaft. Neben Beratern, Handels- und Industrieunternehmen hat Finn auch soziale Dienste als Kunden. "Unser größter Kunde, ein Zusammenschluss mehrerer Pflegedienste, hat mittlerweile knapp 400 Auto-Abos in seiner Flotte", sagt Hansen. "Wir gehen davon aus, dass es bis Jahresende nochmals deutlich mehr sind."

In seinem B2B-Bereich hat Finn derzeit rund 1000 aktive Kunden, die ein Potenzial von mehr als zehn Fahrzeuge haben und mindestens ein Auto-Abo abgeschlossen haben. "Bis Jahresende rechnen wir mit 1500 bis 2000 aktiven Kunden." Potenzial sieht der Anbieter vor allem bei mittelgroßen Unternehmen.

Entscheidender Faktor für viele Abo-Kunden sind die kurzen Lieferzeiten. Das zeigt auch der Auto-Abo-Report für das erste Halbjahr 2022 von Faaren. In 85 Prozent der Fälle konnten die Partner des Abo-Softwarespezialisten den Wunschtermin halten. In knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Abos lieferte der Anbieter innerhalb von zwei Wochen.

Dabei nutzen die Abonnenten das Angebot zunehmend kurzfristig: Knapp ein Viertel (23,9 Prozent) bucht sein Abo-Auto weniger als ein halbes Jahr (H1 2021: 9,2 Prozent). Die Gruppe der langfristigen Nutzer nahm deutlich ab: Ebenfalls rund ein Viertel (23,6 Prozent) will das Abo zwischen 18 und 36 Monaten nutzen (H1 2021: 44,7 Prozent).

Die Mehrheit (52,5 Prozent) strebt eine mittelfristige Nutzung von sechs bis zwölf Monaten an (H1 2021: 46,2 Prozent)

Aus dem Datencenter:

Interesse von Fuhrparks an Auto-Abos