Männer sterben häufiger im Straßenverkehr als Frauen

Beim Risiko, in einem Verkehrsunfall zu sterben, gibt es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Europäischen Beobachtungsstelle für Straßenverkehrssicherheit. Demnach waren im Jahr 2020 76 Prozent der Verkehrstoten in der EU männlich. Insgesamt starben 14.715 Männer sowie 4.144 Frauen. In Deutschland wurden 2020 insgesamt 2.063 Männer und 655 Frauen Opfer tödlicher Verkehrsunfälle.

Männer starben meistens als Autofahrer (34 Prozent), Motorradfahrer (22 Prozent) oder Fußgänger (16 Prozent). Bei Frauen hingegen ist der Anteil der Fußgängerinnen doppelt so hoch wie bei Männern (32 Prozent). Der Anteil der Beifahrerinnen in Pkw (25 Prozent) war sogar dreimal so hoch wie der Anteil der getöteten männlichen Beifahrer. Als Autofahrerinnen starben Frauen in 26 Prozent der Fälle.

Ein weiterer Unterschied betrifft das Alter: 40 Prozent der getöteten Frauen waren älter als 65, bei den Männern nur 24 Prozent. Bei ihnen bestand mit 59 Prozent das größte Risiko im Alter von 25 bis 64. Frauen verunglückten zudem häufiger tagsüber während der Arbeitswoche (66 Prozent vs. 58). Männer verunglückten tendenziell nachts häufiger.

Die Zahl der tödlichen Unfälle ist insgesamt deutlich rückläufig. Von 2011 bis 2020 sank die Zahl um 33 Prozent bei Männern und um 39 Prozent bei Frauen. Einzige Ausnahmen sind die Niederlande (+6 Prozent Männer, +9 Prozent Frauen) und Lettland (+13 Prozent Frauen), wo es Anstiege zu verzeichnen gab. In Deutschland sanken die Zahlen um 24 (Frauen) und 15 Prozent (Männer).

Am gefährlichsten lebt es sich in Mittel- und Osteuropa. Bei der Zahl der getöteten Menschen pro einer Million Menschen liegen bei den Männern Rumänien (66) sowie Lettland, Polen und Bulgarien (je 53) deutlich vorn. Bei den Frauen sind es Lettland (21) vor Rumänien (20), Litauen (19), Bulgarien (15) sowie Polen und Estland (je 14).