Das eine tun, ohne das andere zu lassen – kein anderer Hersteller steht derzeit einen breiteren Spagat als BMW. Während sich alle Welt auf Elektroautos konzentriert, predigen die Bayern das Mantra der Technologieoffenheit. Und während sich die Konkurrenz für Leistung förmlich zu schämen scheint und das Hohelied der Political Correctness feiert, lassen sie in München unverhohlen die Muskeln spielen. Oder genauer gesagt in Garching. Denn als radikalen Gegenentwurf zur zunehmend grünen Flotte aus der Zentrale leistet sich die M GmbH jetzt einen Premium-Provokateur. Wenn im Frühjahr der XM an den Start geht, ist das deshalb nicht nur das erste eigenständige M-Modell seit dem seligen M1. Sondern als SUV auf Steroiden wird der 5,11 Meter lange Koloss zudem zum König der X-Modelle und bald sogar zum bis dato stärksten Serienmodell in der Geschichte der M GmbH. Aber vor allem wird er zum protzigsten und vor allem provozierendsten Modell seit langem. Selbst der X6 wirkt dagegen brav und bieder und designierte Konkurrenten wie den Lamborghini Urus oder den Bentley Bentayga stempelt der XM zu lahmen Langweilern.
Und das gilt nicht allein für die Form auch wenn sich die Designer bei der beleuchteten XXL-Niere im kantigen Gesicht mit den vierfachen Schlitzaugen oder dem eigenwillig beschnittenen Heck mit der fast umlaufenden Scheibe samt den als Erinnerung an den M1 ins Glas geätzten Markenlogos und den vier dreieckigen Auspuff-Rohren redlich Mühe gegeben haben.