Der Stellantis-Konzern steht vor der nächsten juristischen Auseinandersetzung mit seinen Händlern. In den Niederlanden wollen die Händlerverbände von Peugeot, Citroën, DS sowie Opel mit Unterstützung des Mobilitätsverbands Bovag rechtlich klären, ob sich der Hersteller an das nationale Franchise-Gesetz hält. "Der Hersteller hat zu viel Macht gegenüber seinen Vertriebspartnern", sagte ein Bovag- Sprecher gegenüber der Automobilwoche. Wichtige Entscheidungen treffe der Hersteller zunehmend einseitig – ohne die Interessen der Händler vor Ort zu berücksichtigen. Dies erschwere es für die Partner zunehmend, profitable Geschäfte zu machen.
Rückenwind erhalten die Händler aus Österreich. Ende März hatte das Kartellobergericht festgestellt, dass Peugeot Austria seine Marktmacht missbraucht. Nun bleiben dem Hersteller noch knapp drei Monate, um in Österreich sein System umzustellen. Das gilt unter anderem für die Stundensätze bei Garantiearbeiten und die an die Kundenzufriedenheit gekoppelten Prämien. Da sich die Richter zum Teil auf europäisches Recht bezogen und der Hersteller europaweit ein einheitliches System hat, wirkt das Urteil über die Landesgrenzen hinaus. In Deutschland haben die Opel-Händler vor einigen Monaten Klage eingereicht.
Lesen Sie auch:
Oberster Gerichtshof bestätigt Urteil: Peugeot Austria missbraucht Marktmacht
Klage wegen Missbrauchs der Marktmacht: Peugeot Österreich unterliegt Händler
Corona-Urteil lässt Kfz-Handel hoffen: Autohäuser im Saarland uneingeschränkt offen
BGH-Entscheidung: Kein Schadenersatz von VW wegen Software-Update
Aus dem Datencenter: