"Der User ist bei uns der Entwickler"

Der US-Softwareentwickler Apex.AI will die Entwicklung von Betriebssystemen vereinfachen und beschleunigen. Im März hatte das Unternehmen aus dem Silicon Valley mit Toyota den ersten großen Kunden für das Produkt Apex.OS an Land gezogen. Jan Becker, CEO und Co-Gründer von Apex, spricht von einem großen Interesse an den Lösungen des Unternehmens. Mit Apex.OS sollen die Entwickler schneller zu robusten und sicheren Anwendungen kommen, die sich einfacher zertifizieren lassen.

Das Betriebssystem basiert auf dem Open-Source-Roboter-Betriebssystem ROS (Robot Operating System), dass eine Vielzahl von Entwicklern beherrschen würde. „Der User ist bei uns der Entwickler“, so Becker. Man habe ROS aber dann auf das reduziert, was für den Automobilbereich gebraucht werde, um den Übergang von der Open-Source-Software in die Automotive-Software möglichst zu erleichtern. Stolz ist er darauf, dass das Betriebssystem nach der Automotive-Sicherheitsnorm ISO 26262 zertifiziert worden ist.

Das Unternehmen sei nicht von Grund auf gestartet, sondern haben mit ROS auf ein System zurückgegriffen, dass schon in anderen Industriebereichen breit erprobt war. „Das hat uns die ganze Architekturarbeit erspart“. Apex habe sich deshalb darauf konzentrieren können, das System echtzeitfähig zu machen. Auch die Tools seien vorhanden gewesen.

Zu den Investoren von Apex.AI zählen unter anderem die Zulieferer Continental und ZF Friedrichshafen und die Fahrzeughersteller Jaguar Land Rover und Volvo. „Wir haben inzwischen sehr viele Automobilfirmen, die bei uns investiert haben.“ In den vergangenen Jahren habe das Unternehmen über 20 Projekte im Bereich des softwaredefinierten Fahrzeugs bearbeitet.

Häufig sei bei Projekten das Problem, dass beim Fahrzeughersteller bei einer Bestandsarchitektur pro Domäne mehrere Lieferanten vorzufinden sind, die wiederum eigene Prozesse und Tools mitbringen. Insbesondere auf der Ebene der Middleware sei es oft schwierig. Der Pflegeaufwand solcher Systeme sei dann entsprechend hoch. Oftmals würden Fehler erst lange Zeit nach dem Implementieren der Systeme zutage treten. Die Folge: verspätete Produktanläufe.

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