Die Elektromobilität dominiert aktuell die öffentlichen Debatten, wenn es um die Zukunft der Autoindustrie geht. Schaut man aber auf die Investitionen in Technologien, dann ergibt sich eine andere Rangfolge. Von 2010 bis 2021 flossen laut der Unternehmensberatung McKinsey 106 Milliarden US-Dollar in das autonome Fahren, aber nur 62 Milliarden US-Dollar in die Elektrifizierung. In San Francisco können ausgewählte Kunden bereits mit Robo-Taxis verschiedener Anbieter wie Waymo oder Cruise durch die Stadt fahren, ein Sicherheitsfahrer ist nicht mehr an Bord. Auch wenn es in den vergangenen Jahren Verzögerungen gab, so steht die Technik kurz vor dem Durchbruch, ist Marcus Willand von der Management-Beratung und Porsche-Tochter MHP überzeugt.
Das Problem ist nur, dass derzeit viele Akteure wie Autohersteller, Flottenbetreiber, Plattformdienste oder Ride-Hailing-Anbieter das Thema beackern. Dies ist aus Sicht von Willand aber nicht zielführend, da sich der Kunde ein Angebot aus einer Hand wünsche. "Solo-Player geraten ins Abseits", lautet das Fazit der Studie, die Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit autonomer Mobilitätskonzepte mit Bezug auf Ökologie, Ökonomie und soziale Nachhaltigkeit untersucht hat. Willands These: "Nur im Verbund mit weiteren Marktteilnehmern und dem Schließen von Partnerschaften können Geschäftsmodelle hinsichtlich geteilter autonomer Mobilität erfolgreich sein."