Den Durchbruch beim 3-D-Druck soll das Binder-Jetting-Verfahren bringen. Es ist schneller und billiger als die bisherigen Prozesse. Der Name zeigt schon das Prinzip: Klebstoffspritzen. Im ersten Schritt wird – wie bei den bisher üblichen Laserprozessen – eine rund fünf hundertstel Millimeter dicke Schicht aus Metallpulver auf die Arbeitsplatte aufgetragen. Den großen Unterschied macht der zweite Schritt: Statt das Pulver dort, wo der Bauteilkörper entstehen soll per Laser zu verschmelzen, wird es mit Klebstoff verbunden. So geht es Schicht für Schicht weiter, bis die Form des Bauteils fertig ist. Das Binder-Jetting-Verfahren arbeitet hier schneller als die Laserprozesse.
Beim Laserprozess wäre das Bauteil an dieser Stelle schon stabil wie massives Metall. Beim Binder-Jetting-Verfahren mangelt es in diesem Stadium noch an Festigkeit. Um die zu erreichen, wird das Bauteil gesintert. Danach reicht die Festigkeit aus: Volkswagen hat bereits 3-D-gedruckte Fahrzeugbauteile "erfolgreich im Crashtest erprobt".
Der Vorteil des 3-D-Drucks bleibt erhalten: Die Konstrukteure können die Form der Bauteile fast allein für die Anforderungen optimieren, die sie erfüllen müssen. Sie müssen dabei fast keine Einschränkungen durch die klassischen Herstellungsprozesse berücksichtigen.