Auch Peter Fintl, Vice President Technology und Innovation beim Beratungsunternehmen Capgemini, sieht in einer solchen Umstrukturierung von Sono Motors eine Chance für das Überleben des Unternehmens. Einfach werde es aber denoch nicht für Sono Motors, sagte er der Automobilwoche.
"Es zeigt sich in dieser Geschichte auch, dass selbst die beste Idee ohne eine kräftige Kapitalisierung nicht zeitgerecht realisierbar is", so Fintl."Crowdfunding ist ein mächtiges Instrument, stößt allerdings bei Projekten, wo es rasch um hunderte Millionen Euro geht, an seine Grenzen."
Kritisch bewertet der Experte die vielen Verzögerungen, die Sono Motors sich bei der Entwicklung des Solarautos Sion geleistet hat. "Der technologische Fortschritt hat die Pläne Sonos in einigen Bereichen bereits überholt."
Beim Thema Solarzellen am Auto spreche bis dato der begrenzte Energieertrag, auch unter idealen Bedingungen wie Sonnenschein und lange Standzeit, gegen den durchschlagenden Erfolg der Idee beim PKW.
"Fahrzeuge wie der jüngst gestartete Lightyear O sind als solarelektrisches Auto interessante Technologiedemonstratoren. Mit dem aktuellen Preisniveau von deutlich über 200.000 Euro wird es jedoch kaum mehr als zum absoluten Nischenfahrzeug reichen", so Fintl zu diesem Ansatz aus dem Bereich Solarauto.
Größere Chancen sieht der Berater für die Solartechnik im Bereich Nutzfahrzeuge aufgrund der potentiell größeren Flächen. Allerdings sei dieser Einsatzbereich auch bei erfolgreichen, funktionierenden Lösungen kein Selbstläufer: "Auch wenn es hier sinnvolle Anwendungsszenarien gibt, müssen Solarlösung am Fahrzeug doch gegen immer kostengünstigere Batterien und ein immer dichteres Netz an Schnellladestationen bestehen."
Branchenschwergewichte wie etwa Webasto oder Panasonic haben bereichts Solardächer im Programm. "Diese etablierten Hersteller werden ihre Marktstellung und Technologie nach Kräften verteidigen", gibt Fintl zu bedenken.