Das sind die größten Online-Teileshops

Egal ob Bücher, Kleidung, Elektronik oder sogar Autos – der E-Commerce hat längst alle Bereiche des Handels erfasst. Das gilt auch für Autoteile und Reifen. Zwei bis drei Milliarden Euro beziehungsweise rund 15 Prozent des Endkundengeschäfts im Teilebereich werden mittlerweile online abgewickelt, schätzt Torsten Bukau, Head of Data Management und Analytics, bei Speed4Trade, einem auf den Automotive Aftersales spezialisierten E-Commerce-Anbieter. "Allein auf Ebay.de erzielen die analysierten Online-Teile- und Zubehör-Shops jährlich mehr als eine Milliarde Euro Umsatz", sagt Bukau.

Speed4Trade veröffentlicht auf seiner Webseite regelmäßig Branchenanalysen zum Automotive Aftermarket. In der aktuellen Ausgabe, die der Automobilwoche vorab vorliegt, hat das Unternehmen nun die größten Online-Shops im Netz sowie auf Marktplätzen wie Ebay im Hinblick auf ihren Besuchertraffic ausgewertet. Die höchste Besucherfrequenz hatte demnach Autodoc. Laut Analyse enteilte das 2008 gegründete Unternehmen dabei der Konkurrenz mit einem Nachfrageplus von 38 Prozent. Auf den Plätzen dahinter landeten die Werkstattkette ATU (minus fünf Prozent), kfzteile24.de (minus 14 Prozent), campingwagner.de (plus 31 Prozent) und pkwteile.de (minus elf Prozent).

Insgesamt ist die Nachfrage auf dem B2C-Teilemarkt merklich rückläufig: Von März an, kurz nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine, bis August sank sie um durchschnittlich 3,6 Prozent. Zuvor waren zweistellige Wachstumsraten die Regel. Vor allem an Reifen scheinen die Autofahrer in der Krise zu sparen: Hier brach die Nachfrage von März bis August um 15,4 Prozent ein.

Bemerkenswert: Im Ranking der 25 größten Shops finden sich auch einige Autohändler: Die niederbayerische Leebmann Gruppe auf Platz 13 (leebmann24.de / BMW), das ebenfalls niederbayerische Autohaus Hubauer auf Rang 20 (hubauer-shop.de / BMW) und die Glinicke Gruppe auf Platz 24 (shop.ahw-shop.de / VW-Konzernmarken). "Der Online-Teile- und Zubehör-Handel ist für Autohändler eine große Chance", meint Bukau. Der Markt sei noch extrem volatil und keinesfalls gesetzt. Nachfrageeinbrüche und -Zuwächse im zum Teil hohen zweistelligen Prozentbereich sind keine Seltenheit. "Neueinsteiger haben durchaus eine Chance, sich zu etablieren", sagt Bukau.

Vor allem auf Ebay sind viele Händler aktiv: Im Zuge der Auswertung der größten Player stieß Speed4Trade auf dem Marktplatz auf mehr als 400 Autohaus-Shops. 73 von ihnen werden von Top-100-Händlern betrieben. Für Ebay nahm Speed4Trade auch eine Auswertung nach Umsatz vor. Den größten Umsatz auf der Plattform machte von allen ausgewerteten Händlern das Autohaus Wolfsburg Hotz und Heitmann, vor der Alphartis Gruppe und den BMW-Niederlassungen. Danach folgen die Dello-Dürkop·Hansa-Gruppe sowie die Krah + Enders Gruppe. Genaue Zahlen zur Höhe des Umsatzes nannte Speed4Trade auch auf Nachfrage nicht.