Auf dem hoch lukrativen Markt für Emissionsrechte spielen die Betreiber von Ladesäulen eine besondere Rolle. Sie verdienen mit dem Verkauf von Treibhausgaszertifikaten viele Millionen Euro nebenbei. Pro verkaufter Kilowattstunde erhalten sie bis zu 25 Cent vom Aufkäufer der Zertifikate. Leer gehen bei diesem Geschäft jedoch diejenigen Stromanbeiter aus, die zwar sauberen grünen Strom erzeugen und verkaufen, jedoch kein eigenes Ladenetz haben und deshalb auf die Lade-Infrastruktur anderer Anbieter zurückgreifen.
Nach Angaben des Solarstromanbieters LichtBlick summierten sich im auslaufenden Jahr die Einnahmen der Ladesäulenbetreiber aus dem Verkauf von Emissionsrechten auf mehr als 100 Millionen Euro. Dies seien "Monopol-Gewinne statt echte Anreize", kritisiert Lichtblick-Chefjurist Markus Adam. Die Gewährung dieser Prämien an die Ladesäulen-Betreiber habe letztlich keine preisdämpfende Wirkung auf den Ladepreis.
„Die E-Fahrer*innen sind am Ende die Leidtragenden. Denn: Weder führen diese Einnahmen zu einem Ausbau oder einer Verbesserung der Ladeinfrastruktur in Deutschland, noch wirkt sich das senkend auf die Preise aus“, so Adam. „Im Gegenteil: Trotz dieser Mehreinnahmen der Ladesäulenbetreiber erhöhen diese ihre Preise zum Teil weiter.“