Rivian verfehlt Produktionsziel knapp

Rivian hat sein Produktionsziel für 2022 von 25.000 Einheiten aufgrund von Problemen in der Lieferkette und einem langsamen Hochfahren seines Montagewerks in Normal, Illinois, eigenen Angaben zufolge knapp verfehlt. Das Elektroauto-Start-up gab bekannt, dass es in seinem ersten vollen Produktionsjahr 24.337 Fahrzeuge produziert hat, darunter R1T-Pickups, R1S-Crossover und Lieferwagen für Amazon. Rivian schlüsselt die Produktion nicht nach Modellen auf.

Ursprünglich hatte Rivian für 2022 eine Produktion von 50.000 Fahrzeugen prognostiziert, bevor ein Mangel an kritischen Teilen zu wiederholten Stillständen der Montagelinie und einer Neubewertung des Potenzials Mitte 2022 führte. Der in Irvine, Kalifornien, ansässige Automobilhersteller hat im vergangenen Jahr 20.332 Fahrzeuge ausgeliefert, von denen etwa 4000 auf Lager sind.

Im vierten Quartal produzierte Rivian 10.020 Fahrzeuge, weil aufgrund der verbesserten Teileversorgung eine zweite Produktionsschicht hinzugefügt werden konnte, und lieferte 8054 Fahrzeuge aus. In seinem Ergebnisbericht für das dritte Quartal gab das Unternehmen an, dass es einen Auftragsbestand von mehr als 100.000 Vorbestellungen für den R1T und R1S sowie eine mehrjährige Amazon-Bestellung über 100.000 Transporter hat.

Das Verfehlen des Produktionsziels für 2022 war der Höhepunkt eines schwierigen Jahres für eines der vielversprechendsten E-Auto-Start-ups der Welt, das kurzzeitig eine höhere Marktbewertung als Ford hatte, als das Start-up den Handel an der Nasdaq-Börse aufnahm. Der Aktienkurs von Rivian ist seit dem Börsengang im November 2021 um 87 Prozent gesunken.

Der Marktwert von Rivian liegt jetzt unter 15 Milliarden Dollar, nachdem er kurz nach dem Börsengang einen Höchststand von weit über 100 Milliarden Dollar erreicht hatte, berichtet Reuters. In einem Brief an die Mitarbeiter am Dienstag lobte CEO RJ Scaringe die Belegschaft des Unternehmens dafür, dass sie die Rückschläge durchgestanden hat.

"Im Jahr 2022 gab es viel Gegenwind", sagte Scaringe. "In Anbetracht der Probleme in der Lieferkette, die dazu führten, dass das Werk in den letzten 12 Monaten an 20 Tagen geschlossen und an 50 Tagen vorzeitig geschlossen wurde, und angesichts des schlechten Wetters, das uns zwang, für weitere fünf Tage zu schließen, blieb unser Team konzentriert und arbeitete gemeinsam an den Herausforderungen."

Obwohl Rivian sein offizielles Produktionsziel nicht erreicht hat, ist es dem Unternehmen gelungen, 25.051 Fahrzeuge vom Band laufen zu lassen, so Scaringe. Er erklärte, dass sich 714 Fahrzeuge noch in der Fertigstellung befänden, da sie noch auf Teile, Softwarevalidierung, Achsvermessung, Aufladung und andere letzte Handgriffe warten.

Vor der Bekanntgabe der Produktionszahlen, die nach Börsenschluss erfolgte, rutschten die Rivian-Aktien um 5,9 Prozent auf 17,34 Dollar ab. Im nachbörslichen Handel blieben die Aktien weitgehend unverändert. Baird Equity Research hatte die Auslieferungen von Rivian im vierten Quartal auf 10.700 Fahrzeuge prognostiziert und die Verfehlung auf Probleme in der Lieferkette zurückgeführt. "Wir prognostizieren einen deutlichen Anstieg der Produktion im Jahr 2023, da die Fabrik in Normal weiter hochgefahren wird."

Wie andere Hersteller hatte Rivian Probleme aufgrund von unterbrochenen Lieferketten. Die geplante Kooperation mit Mercedes-Benz zum Bau von Elektro-Lieferwagen in Europa ist geplatzt, den Produktionsstart der kleinen R2-Modellfamilie im geplanten Fünf-Milliarden-Dollar-Werk in Georgien hat Rivian auf 2026 verschoben.

Aus dem Datencenter:

Zulassungszahlen in den USA im dritten Quartal 2022