Dieses Elektroauto schlägt Teslas Model 3

Die Automobilindustrie ändert ihr Verhalten zum Kunden – er rückt in den Mittelpunkt. Früher hieß es: Unser Produkt ist genial, also wird es gekauft. Heute heißt es: Der Kunde hat Ansprüche und Erwartungen, die wir zu erfüllen haben. Die Rollen haben sich verschoben.

Vor allem bei Elektroautos werden die Karten neu gemischt. Während früher deutsche Ingenieure an der steten Optimierung des Spaltmaßes arbeiteten, düngt ihnen nun, dass die neue Generation anders tickt – und vor allem digital denkt.

In einer neuen Studie der Consline AG wird das deutlich. Als wichtigste Faktoren für die Zufriedenheit von Elektroauto-Fahrern wurden Infotainment/Connectivity, Reichweite und Assistenzsysteme identifiziert. Das sind neue Maßstäbe.

Konkret hat sich die Spezialberatung für Quality Monitoring fünf Fahrzeuge vorgenommen:

• Audi e-tron,
• Hyundai Kona Elektro,
• Mercedes EQC,
• Tesla Model 3 und
• VW ID.3.

Die Fahrzeuge  wurden in zwölf relevanten Kategorien ausgewertet: Antrieb/Fahrspaß, Assistenzsysteme, Design außen, Design innen, Infotainment/Connectivity, Fahrkomfort, Ladevorgang, Platzangebot, Preis/Leistung, Sicherheit, Sitzkomfort sowie Verbrauch/Reichweite. 1.240 Aussagen von Fahrren aus Internetforen liegen den Ergebnissen zugrunde.

Dabei schneidet der Hyundai Kona unter den fünf aktuellen BEV-Modellen am besten ab. Mit 59 Prozent erzielte der Koreaner den höchsten Anteil an positiven Bewertungen, gefolgt von Teslas Model 3 (51 Prozent), Mercedes EQC (50 Prozent) und VW ID.3 (47 Prozent). Die Verfolger liegen relativ dicht beisammen. Schlusslicht ist der Audi e-tron mit 35 Prozent positiven Aussagen.

"Der Hyundai Kona punktet vor allem bei Verbrauch/Reichweite, auch Interieur und Preis/Leistung werden sehr positiv bewertet", sagt Dirk Schachtner, CEO von Consline. Beim Ladevorgang schneide der Kona allerdings schlechter ab als die Wettbewerber.

Der Kona, den es in verschiedenen Antriebsvarianten gibt, ist das mit Abstand erfolgreiche Modell der Südkoreaner und Teil des Erfolgs des Unternehmens. Hyundai wurde von der Automobilwoche-Redaktion kürzlich zum „Hersteller des Jahres 2022“ gekürt.

Bei der Reichweite kann neben dem Kona auch Teslas Model 3 überzeugen. Bei Antrieb/Fahrspaß liegt das Model 3 sogar vorn. Kritik entfachen allerdings die Assistenzsysteme.

Beim Mercedes EQC schätzen die User den Fahrkomfort, die Stuttgarter wissen also auch im Elektrozeitalter mit Ihren alten Tugenden zu überzeugen.

Während der VW ID.3 bei den Assistenzsystemen recht gut abschneidet, wird das Interieur, unter anderem die Verwendung von Hartplastik, kritisiert. Auch das Thema Infotainment/Connectivity wird noch negativer bewertet als bei den Wettbewerbern. VW arbeitet gerade daran, in der Qualitätsanmutung und bei der Konnektivität nachzuschärfen. Ein Facelift des ID.3 ist in Vorbereitung.

Die meisten Aussagen zu Infotainment/Connectivity kommen von Audi-e-tron-Fahrern, und auch hier überwiegend negativ. Fahrer monieren, dass das MMI langsam ist oder sogar komplett ausfällt. Zudem gibt es Kritik an nicht gut funktionierenden oder sogar ausfallenden Assistenzsystemen wie Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung. Audis e-tron war eines der ersten E-Fahrzeuge iM Premiumbereich und ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Audi stellt gegen Ende des Jahres den potenziellen Nachfolger vor.

Auch der Anteil an den gesamten Aussagen wurde gemessen, um die Relevanz der Themen einordnen zu können. Sehr wichtig sind demnach Infotainment/Connectivity, Reichweite und Assistenzsysteme. Consline: "Diese Erfahrungen sind für die Wiederkaufs- und Empfehlungsrate entscheidend und imageprägend. Die für den Kauf wichtigen Eigenschaften wie Design, Preis/Leistung oder Platzangebot werden in Nutzerforen hingegen weniger diskutiert."

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