Verhärtete Fronten bei Renault

Renault Deutschland hinkt mit der Neuaufstellung seines Netzes deutlich hinterher. Bis zum Jahresende sollen gerade mal elf Haupthändler, sogenannte A-Händler, die neuen Verträge unterschrieben haben. Dies erfuhr die Automobilwoche aus Händlerkreisen.

Der Hersteller hatte f!ächendeckend sein Vertriebsnetz gekündigt und den Partnern bis Ende November eine Frist gesetzt, die neuen Verträge zu unterschreiben. Rund 70 A-Händler sollen künftig das neue Renault-Netz bilden. Zum aktuellen Stand wollte sich der Hersteller auf Anfrage der Automobilwoche nicht äußern.

Gegenüber den Händlern heißt es, rund 50 bis 60 Prozent des Vertriebsvolumens hätten den neuen Vertrag unterschrieben. Doch dies bezweifelt der Händlerverband VDRP in einem Schreiben an seine Mitglieder, das der Automobilwoche vorliegt: "Wir gehen davon aus, dass die Renault- und Dacia-Niederlassungen bei diesen Zahlen mit einbezogen worden sind."

Damit scheinen die Händler ihre Reihen weitgehend geschlossen zu halten. Und das, obwohl die Franzosen nach Ablauf der den Händlern gesetzten Zeichnungsfrist noch im Rahmen einer Veranstaltung in Paris Anfang Dezember einen Blick auf die künftige Modellpalette gewährten.

Das scheint ohne große Wirkung geblieben zu sein. Der Händlerverband kommt zum Schluss: "Interessant ist, dass sich diese Zahlen nach dem Aufenthalt der R1-Partner in Paris in der Kommunikation nicht wesentlich verändert haben." Im Herbst hatten die 25 größten Renault-Partner erstmals in der Geschichte vereinbart, die neuen Verträge nicht zu unterschreiben. Zumindest nicht, bevor sie den Partnern vollständig vorliegen.

Noch immer sind zahlreiche Aspekte offen, so der Händlerverband. Ungeklärt sind die "für einen Partner maßgeblichen operativen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Wegfall von Sekundärnetzpartnern, Investitionen, fehlendes Fahrzeugvolumen, Verantwortung für mehrere größere Gebiete".

Zudem fehlen den Partnern Informationen, ob es sich überhaupt lohnt, in die französische Marke zu investieren. Auf die in Aussicht gestellte Musterkalkulation im Rahmen des mit den neuen Gebieten verbundenen Businessmodells warten die Partner laut Verband immer noch.

Aus dem Datencenter:

Planungen für Renaults Elektrosparte Ampere bis 2031