Es ist eine klassische Win-win-Situation. Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) beteiligt sich an den Entwicklungskosten des Ford Ranger und kann daraus für sich den Pick-up Amarok ableiten. Beide Parteien sparen Geld, die Skaleneffekte sind größer, die Modelle preislich konkurrenzfähiger. „Ohne die Kooperation mit Ford hätte es keine neue Generation des Amarok gegeben“, sagte Produktmanager Waldemar Bauf der Automobilwoche im Rahmen der Amarok-Fahrpräsentation in Südafrika.
Der Pick-up im B-Segment gehört seit 2009 fest zum Portfolio der Hannoveraner und hat sich etabliert. Er gilt als „Arbeitspferd“ und Lifestyle-Laster. Rund 80.000 Amarok verkauft VWN bislang pro Jahr, davon etwa ein Drittel in den europäischen Märkten, allen voran Deutschland und Großbritannien.
Dennoch stand das Projekt -eines Nachfolgers auf der Kippe. Die bislang verwendete PQ25-Plattform der Vorgänger-Generation stammte noch aus den 90er-Jahren. Keine Chance, sie für moderne Assistenzsysteme und zukünftige Abgasgesetze fit zu halten. Letztere sind auch ein Grund, warum VWN die Produktion des Amarok im Mai 2020 in Europa einstellen musste. „Damit verzichteten wir auf etwa ein Drittel der Produktion“, sagt Bauf. Eine Übergangslösung hätte zwar der Amarok aus dem argentinischen Werk in Pacheco sein können, doch in diesem Modell steckt nur ein Vier- und kein Sechszylinder-Diesel. Mit dem aber war der Amarok in Europa ausschließlich unterwegs. Zudem hätten 22 Prozent Einfuhrzoll und der Einbau eines SCR-Katalysators die Sache unrentabel gemacht.