Die deutschen Unternehmen sind gut durch das Jahr 2022 gekommen. So lautet das Fazit der Unternehmensberatung Falkensteg. Lediglich 217 Unternehmen mit einem Umsatz größer zehn Millionen Euro mussten branchenübergreifend einen Insolvenzantrag stellen. Die Pleiten wuchsen zwar um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr, jedoch entsprechen sie dem Niveau vor der Pandemie, so die Insolvenzanalyse. „Damals hatten wir historische Tiefstände. Nun erleben wir eher einen leichten Aufwärtstrend. Aber noch ist keine Insolvenzwelle zu sehen“, erklärt Falkensteg-Partner Jonas Eckhardt. Der Gesamtumsatz aller insolventen Großunternehmen summiert sich auf 11,6 Milliarden Euro gegenüber 7,7 Milliarden Euro im Jahr 2021.
Während die Großinsolvenzen in Deutschland branchenübergreifend also um fast 30 Prozent gegenüber 2021 anstiegen, blieben sie bei den Zulieferern mit 31 Anträgen gegenüber 30 im Vorjahr fast konstant. „Allerdings liegen die Unternehmenspleiten in dieser Branche deutlich über den Antragszahlen vor der Corona-Pandemie“, so Eckhardt. Damals zählten die Amtsgerichte lediglich zwischen 16 und 20 Anträge pro Jahr – ein historisches Tief.
Der Umsatz der insolventen Zulieferunternehmen betrug 2,2 Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei 1,5 Mrd. Euro. Hintergrund ist laut Eckhardt, dass sich 2022 mit der Borgers und Dr. Schneider Gruppe zwei Schwergewichte unter den Insolvenzen befanden.