Batteriefabrik? Nein Danke!

Der US-Bundesstaat Virginia hat die Ansiedelung eines Batteriewerkes von Ford mit geplanten 2500 Arbeitsplätzen und einer Gesamtinvestition von 3,6 Milliarden Dollar verhindert, weil daran der chinesische Batteriehersteller CATL beteiligt gewesen wäre.

Virginias Gouverneur ist Glenn Youngkin, der als potenzieller Kandidat der republikanischen Partei für die nächste US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 gilt.

Youngkin erklärte zu dem Plan von Ford und CATL: "Ford ist zwar ein ikonisches amerikanisches Unternehmen, aber es wurde deutlich, dass dieser Vorschlag als Fassade für die Kommunistische Partei Chinas dienen würde. Das könnte unsere wirtschaftliche Sicherheit und die Privatsphäre der Bürger Virginias gefährden. Die Bürger von Virginia können sich darauf verlassen, dass Unternehmen mit bekannten Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas nicht von den Wirtschaftsförderungspaketen des Commonwealth profitieren werden."

Ford hatte die Pläne mit CATL im vergangenen Dezember bekannt gemacht. Das Werk sollte Lithium-Polymer-Batterien (LFP) für ein breites Einsatzspektrum in Ford-Elektrofahrzeugen produzieren, unter anderm für die E-Version des Pickup F-150.

Um Vorbehalte gegen CATL schon im Vorfeld zu minimieren und um den Vorgaben des neuen "Inflation Reduction Act" (IRA) der US-Regierung zu entsprechen, hatte Ford vorgeschlagen, dass das Werk zu 100 Prozent im Eigentum von Ford sein sollte, jedoch von CATL betrieben werden sollte. CATL liefert derzeit bereits Batterien für Ford, jedoch nicht aus amerikanischer Produktion.

Das Angebot von Ford ließ der republikanische Gouverneur nun aber nicht gelten. Ford wird das Werk jetzt in einem anderen US-Bundesstaat bauen müssen. Im Gespräch sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg der Bundesstaat Michigan, wo sich auch der Hauptsitz von Ford befindet. Denkbar soll aber auch ein Standort in Mexiko oder Kanada sein.