Rekord-Rendite bei Hyundai

Hyundai und seine Händler blicken in Deutschland auf gutes Geschäftsjahr 2022. Die Koreaner konnten trotz Lieferkrise ihre Neuzulassungen sowie ihren Marktanteil mit 105.000 Einheiten bzw. 4,0 Prozent relativ stabil halten. Lediglich 1,5 Prozent lagen die Neuzulassungen unter dem Vorjahreswert. "Wir sind extrem zufrieden", sagte Hyundai-Deutschland Geschäftsführer Jürgen Keller auf der jüngsten Jahrespressekonferenz der Marke. Auch für Händler dürfte das leichte Minus verschmerzbar sein: Weil sie infolge der allgemeinen Lieferprobleme kaum Rabatte geben mussten, kletterte ihre Rendite von bereits guten 1,90 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 2,79 Prozent.

Man habe sich 2022 besonders auf Privat- und Flottenkunden mit höheren Gewinnspannen konzentriert, erklärte Keller. Im Privatkundenbereich stiegen die Neuzulassungen um 28 Prozent, im Flottengeschäft um 17,6. Folglich gingen auf der anderen Seite Eigenzulassungen sowie die traditionell stark rabattierten Verkäufe an Mietwagengesellschaften zurück. Gefragt waren vor allem die E-Modelle der Koreaner. Mit einem Marktanteil von 7,1 Prozent liegt Hyundai – allerdings mit deutlichen Abstand – hinter Tesla und VW mittlerweile auf Platz drei der E-Auto Neuzulassungen. "Ich könnte mir vorstellen, dass sich einige deutsche Premiumhersteller ärgern, dass wir vor ihnen sind", kommentierte Keller.

Als weiteren Renditetreiber nannte Keller daneben die schrittweise Höherpositionierung der Marke in den vergangenen Jahren, dank der die Händler pro Fahrzeug deutlich mehr Umsatz erzielen. "Die Verkaufspreise 2022 sind fast doppelt so hoch wie 2014", so Keller.

Auch im Aftersales verzeichnete Hyundai gute Geschäfte. Der Teileumsatz stieg um 14 Prozent auf 162 Millionen Euro, der Zubehör-Umsatz um 13 Prozent auf 60 Millionen. Ursache sei auch hier die Lieferkrise, so Keller: Angesichts fehlender Neuwagen würden nun Fahrzeuge repariert, die in früheren Jahren in den Export gegangen wären.

Im laufenden Jahr startete Hyundai zunächst mit einem Neuzulassungs-Minus von 6,9 Prozent. Das sei jedoch den Vorzieheffekten zum Jahresende geschuldet. Für das Gesamtjahr sei das Ziel, den aktuellen Marktanteil zu festigen und auszubauen. Dank einer "sehr guten Auftragsbank" seien die Voraussetzungen dafür gut. Zudem verzeichne Hyundai derzeit zwar eine schwächere Nachfrage, von einem Einbruch könne aber nicht die Rede sein.

Preissenkungen wie bei Tesla seien daher nicht geplant. Diese würden wohl auch die positive Entwicklung der Restwerte bei Hyundai zumindest dämpfen. Diese legten in den vergangenen Monaten über die ganze Modellpalette hinweg deutlich zu. Spitzenreiter war der i30 Kombi mit plus 13 Prozent. Das helfe, die Leasingraten stabil zu halten so Keller: "Zinssteigerungen werden bei uns durch die Restwertentwicklung ausgeglichen."

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